Immer Augen auf
Heut dürft ihr mich noch mal bringen –
morgen vielleicht auch noch mal.
Aber irgendwann, wohl bald schon,
geh ich allein - das ist normal.
Treppe runter, auf den Gehweg –
das ist kein Problem.
An der Ampel „Grün“ abwarten –
alles ganz bequem.
Geradeaus, mal rechts, mal links -
immer Augen auf.
Das habt ihr mir oft genug gesagt.
Und ich hab es mir gemerkt -
immer Augen auf.
Ich weiß es, wenn ich nun zur Schule lauf.
Und ich geh, wie andre Kinder,
meinen Weg zur Schule hin.
Ihr wisst, dass ich nicht alleine
auf dem Weg zur Schule bin.
Warten, bis die Straße frei ist –
weiß ich doch, na klar.
Zebrastreifen - grade rüber –
und dann bin ich da.
Geradeaus, mal rechts, mal links -
immer Augen auf.
Das habt ihr mir oft genug gesagt.
Und ich hab es mir gemerkt -
immer Augen auf.
Ich weiß es, wenn ich nun zur Schule lauf.
Mittags, wenn die Schule aus ist,
komm ich diesen Weg nach Haus.
Wir sind eine kleine Gruppe.
Jeder von uns kennt sich aus.
Sind wir auch ein bisschen müde,
von dem Unterricht,
sind wir achtsam auf der Straße –
das vergisst man nicht.
Geradeaus, mal rechts, mal links -
immer Augen auf.
Das habt ihr mir oft genug gesagt.
Und ich hab es mir gemerkt -
immer Augen auf.
Ich weiß es, wenn ich nun zur Schule lauf.
1989