BREITÄRSCHIG
offene G-Stimmung
Kriegt man den Arsch nicht hoch, sitzt ihn nur breit, 120
erklärt mit vielen Worten, man hat grad keine Zeit. 13
Will man nur aussitzen, was man verpasst, 120
und hat den Ernst seiner Lage gar nicht erfasst. 130
Schließt man die Augen, will lieber nichts sehn, 20
kann nichts erkennen, mag auch nichts versteht, 23
will nichts begreifen, kann sich nichts erklärn, 20
Einsicht muss reifen – da nützt kein beschwern. 130
Wenn fünf Sinne nicht ausreichen, und ein sechster fehlt, 2312
Dann sei nicht ohne Hoffnung, egal was man erzählt. 31
Suhl dich nicht in Selbstmitleid, komm aus dem Quark - 2312
der wird, wenn man ihn tritt, höchstens breiter, nicht stark… 320
Stopft man die Ohrn zu, hört nicht mehr hin,
bezweifelt Wahrheit, sucht nach nem Sinn.
Nicht mehr erreichbar, vertut man seine Zeit,
zur Konsequenz sowieso ja nicht bereit.
Kann man nicht riechen, wonach es stinkt,
was durch die Kleidung in die Poren dringt,
sich nicht verflüchtigt, wie strenger Duft,
hängt eher aufdringlich lang in der Luft.
Schmeckt man nicht, was auf der Zunge zergeht,
doch den Gaumen beleidigt, im Schlund sich dreht,
man zu schlucken vergisst, der Mund offenbleibt,
die Worte fehl‘n, dass man Erlebtes beschreibt.
Lässt sich nicht tasten, was man nicht erreicht,
nicht fühlt, nicht spürt, was nichts anderem gleicht,
man darf Geduld nicht übellaunig verliern,
darf nicht verzweifeln, muss sich neu sortiern.
© 2023 Gerd Schinkel