ZÄSUR
Jetzt ist sie Dreißig. Und knabbert sie dran, CCd
wird sie rasch merken, dass sie damit leben kann. . dGGC
sie wird schnell erkennen, dass sie sich dran gewöhnt, CCF
auch wenn sie ein wenig nicht nur kokett drüber stöhnt FdG GC
So wird sie dreissig - fühlt sie sich alt?
Ist sie es jetzt schon? Merkt sie es bald?
Verrät es ihr Spiegel? Sieht sie‘s im Gesicht?
Merkt sie‘s inzwischen? Vielleicht am Gewicht?
Dass sie jetzt alt ist und die Jugend vorbei,
das ist daran erkennbar: Da ist nun vorne die Drei.
Hat sie etwas verloren, das sie nie wieder gewinnt?
Ist das ein neuer Anfang, mit dem was Neues beginnt.
Nun ist sie Dreißig - eine blühende Frau -,
schimmert am Scheitel auch ein erstes Haar grau
ist das kein Grund zur Panik, als ging‘s nur noch bergab,
in nen gähnende Abgrund - und die Restzeit wird knapp…
Wie ist es mit Dreißig? Merkt sie ein‘ Unterschied?
Ist irgendwas anders, was sie drückt oder zieht?
Alles wird anders. Und was ist daran schlimm?
Das ist neu, das ist spannend - und kein Anlass für Grimm.
Wie soll es nun werden? Als wär gewesen, was war…
Sie ist doch noch dieselbe und immer noch da.
Es ist jetzt eine Chance, vielleicht auch ne Zäsur -
daraus lässt sich was machen – lebt ihr Leben sie pur.
So ist das mit Dreißig - jetzt weiß sie Bescheid -
und neunundzwanzig ist jetzt beinah schon weit.
Es lebt sich genauso wie die Jahre vorher -
genießt sie das Leben, fällt das Leben nicht schwer.
Und ist sie dann über dreißig, und die Drei nicht mehr neu,
steht sie mitten im Leben ihre Frau ohne Scheu,
weiß sie selber, wo’s langgeht, und macht das, was sie will,
und sie wehrt sich, wenn’s sein muss – und hält sicher nicht still.
© 2023 Gerd Schinkel