ABBRUCHSTIMMUNG                                        G/2

 

 

 

Manche Erkelenzer Kirche                                   G

 

in den Heinsberg-Himmel ragt.                            G

 

In der Christkönig-Gemeinde                               G

 

man sie zu entwidmen wagt.                                GD

 

Längst an RWE verkauft,                                      G

 

gab man sie so zum Abriss frei?                         G

 

Und behauptet dumm und dreist,                        CH8

 

dass Abbruch doch ein Aufbruch sei.                 H7e

 

 

 

Mit Presslufthammer geht es                               G

 

so ans Bistums Fundament.                                G

 

Man hört am Schnarchen durch den Lärm,         G

 

wie die Gemeinde pennt.                                    GD

 

Der Kirchturm reißt, es bröckelt Putz                  G

 

und knistert im Gebälk -                                       G

 

Die Blumen auf den Bildern                                 CH8

 

an den Wänden werden welk.                              H7e

 

 

 

Alles geht den Rombach runter,                          CD

legt der Pfarrer erst mal los.                                 H7e

und er glaubt, ihm fällt die Seligkeit                    CG

von alleine in den Schoß.                                      H7e

 

 

 

Der Pfarrer hat keinen beauftragt –

 

nicht einmal den Herrn Vikar.

 

Er legt an alles selber Hand,

 

so als wär sonst keiner da,

 

verzichtet auch auf Schwarzarbeiter,

 

ist selbst schwarz wie die Nacht.

 

Kein Stein bleibt auf dem andern –

 

er macht gründlich, was er macht.

 

 

 

Weiß er nicht mehr, was er tut,

 

nimmt er nicht wahr, was er zerstört,

 

hält den Abbruch für ein‘ Aufbruch,

 

hat die Empörung überhört.

 

während das Fundament zerbröselt,

 

steht der Pfaffe mittendrin -

 

und inmitten von Ruinen kommt

 

zu ihm keiner mehr hin.

 

 

 

Der Pfaffe trauert sichtbar

 

den guten alten Zeiten nach,

 

als niemand sich erfrechte

 

und den Priestern widersprach.

 

mit solchen Pfarrern hat die

 

Kirche längst Vertraun verspielt,

 

weil man von der Kanzel

 

nicht unter Gürtellinien zielt.

 

 

 

Man soll nicht falsch Zeugnis

 

reden, so wird Gott zitiert -

 

Den Pfarrer hat das offensichtlich

 

 gar nicht interessiert.

 

Wer Christen, die das Klima schützen,

 

als Terroristen diffamiert,

 

hat von den zehn Geboten

 

ganz bestimmt eins nicht kapiert.

 

 

 

Er greift zu großen Keulen,

 

lügt wie gedruckt im Kirchenblatt,

 

behauptet, man hätt genau das gesagt,

 

was er verstanden hat.

 

Spricht so falsch Zeugnis wider Nächste,

 

die er nicht als Nächste sieht,

 

solang ihm jemand nicht gehorcht

 

und ablehnt, was geschieht.

 

 

 

Wenn ein Christenpfarrer

 

Versöhnung nicht einmal versucht,

 

seine Pfarrgemeinde spaltet –

 

gleichzeitig segnet und verflucht,

 

Ihm die Hölle sicher ist –

 

wen wird er da wiedersehn?

 

Den Teufel freut‘s wenn Pfaffen

 

Gottes Wort einfach verdrehn

 

 

 

Der Pfaffe nimmt vom Wahn beseelt,

 

was wahr ist, nicht mehr wahr,

 

ist auch die Wahrheit deutlich,

 

sieht er sie längst nicht mehr klar,

 

hängt an der Verbundenheit

 

von Kirchenmacht und Geld,

 

die inzwischen nicht mehr

 

jedem Christenmensch‘ gefällt.

 

 

 

In Erkelenz, Kreis Heinsberg,

 

manch Kirche in den Himmel ragt.

 

In der Christkönig-Gemeinde

 

man sie zu entwidmen wagt.

 

Mit dem Verkauf an RWE,

 

gab man sie schon zum Abriss frei

 

Und behauptete dumm-dreist,

 

ein Abbruch doch ein Aufbruch sei.

 

 

 

Copyright 2021 Gerd Schinkel