Mir scheint, dass sich die Zeit unendlich zieht
Ich hab den Eindruck, dass nicht viel geschieht.
Ich muss auf vieles warten, trainiere die Geduld,
Wenn sie nicht reicht, geb ich mir selbst die Schuld.
Ich nehme wahr, dass doch die Zeit vergeht,
sogar wenn auf der Uhr der Zeiger steht.
Nichts bleibt, wie’s war und wird nicht wieder neu,
da bleib ich gerne dem Gewohnten treu.
Ich will die Zeit ja nicht verschwenden,
sie nicht vertreiben, keinem stehln,
ich kann sie meistens gut verwenden,
man kann sie sparen, sogar spenden,
etwas beginnen und beenden –
ist sie vorbei, und ich es merk, könnt sie mir fehln…
Ich stelle fest, wie rasch die Zeit verstreicht.
es kam mir eben noch so vor, als ob sie schleicht.
Ein Tag verdrängt den andern, mitten in der Nacht,
hab Stunden schon verlorn, bin ich erwacht.
Ich sehe beeindruckt, wie die Zeit verfliegt.
Und kann mir kaum erklärn, woran es liegt.
Kaum hat ein Jahr begonnen, ist es schon vorbei –
und der Kalender zeigt schon wieder Mai.
Ich registriere, wie die Zeit abläuft,
niemand hat sich einen Vorrat angehäuft.
So viel ist längst vorbei, wie Schnee, der gestern lag,
und ständig frage ich mich nach dem Wochentag…
Ich merk nicht mal mehr, wie die Zeit verrinnt.
Mir fällt nicht auf, dass irgendwas beginnt.
Was ging denn grad vorbei? Hab ich was verpasst?
Ich spür auf meinen Schultern kaum noch Last.
Copyright 20221 Gerd Schinkel