DER RICHTIGE FALSCHE
Wenn der Falsche sich selbstverliebt für den Richtigen hält,
weil der Richtige, warum auch immer, ihm grad nicht gefällt,
und er will nicht, dass man statt seiner den Richtigen nimmt,
ist der wohl, wenn man nicht auf ihn hört, ziemlich verstimmt.
Weiß der Richtige nicht, er hat sich hinter den Falschen gestellt,
und der Falsche sich fälschlicherweise für den Richtigen hält…
wenn der Richtige denkt, dass der Falsche nicht der Richtige ist,
ist der falsche Eindruck eines Richtigen irgendwie Mist.
Wenn der Falsche hochtrabend glaubt, dass er „Kanzler könnt“.
Er es werden will, weil er andern ja das Amt nicht gönnt,
solln die Richtigen aufpassen, dass er ja kein‘n Zugriff kriegt,
weil es Scheiße wär, wenn dann am Ende der Falsche siegt.
Kommt der Falsche zum Zuge, steht das Land erst unter Schock
Viele denken: Wann schießt er den nächsten richtigen Bock.
Der kommt sicher wie das Amen kommt am richtigen Altar.
Ja und Amen dazu zu sagen, ja wohl nicht richtig war.
Gibt‘s mehrere Falsche und keiner der Richtige scheint,
doch wär‘ eine dabei, die‘s Richt‘ge denkt, sagt und meint,
besser wäre jedenfalls dann die statt die falschen zu nehm‘,
wär das, was sie machen will, auch ab und zu unbequem.
Zieht die richt‘ge, und bloß jetzt nicht die falsche Bilanz:
Denn der Falsche behauptet nur, er könnt‘s – doch der Richtige kann’s…
Wär kein Richtiger da, doch ne Richtige, die gäb es schon,
könnte und sollte man uns doch mit den Falschen verschon‘…
Copyright 2021 Gerd Schinkel‘