DER PRINTENPRINZ
Sagt einer, er wär‘ ein Versöhner und Gestalter
und ist in Wahrheit ein Verhöhner und ein Spalter,
der braucht ein klares Zeichen, das er auch versteht,
dass es ins Kanzleramt auf diese Art nicht geht.
Sagt einer, Menschen könne er zusammenbringen,
um dann gewaltsam in ihr Leben einzudringen,
die Heimat ihnen nimmt, ihr Haus und Hof und Land -
dem nimmt man besser jede Macht aus seiner Hand.
Wen es nicht kümmert, wie vertrieb‘ne Menschen leiden,
den sollte man in Schlüsselstellungen vermeiden,
der ist kein‘ Einfluss, keine Wählerstimmen wert
und ist in Spitzenposition total verkehrt.
Für den nur Hofschranzen und Speichellecker zählen,
der soll nicht glauben, dass es Grund gäb, ihn zu wählen,
und wird mit seiner Hilfe dieses Land zerstört,
dann wird doch deutlich, dass er hier nicht hingehört.
Mit wieviel Geld ließ er von RWE sich schmieren,
um dann das Land nach RWE-Wunsch zu regieren?
Weiß der, der sagt, man könnt ihn brauchen, auch wofür?
Schickt den doch bloß zum Printen lutschen vor die Tür.
Kann RWE dies Land sich untern Nagel reißen?
Und nach Belieben Land und Leute hier bescheißen,
Dass muss ein Ende haben - fang‘ wir damit an,
dass uns kein Lobbyist mehr dreist belügen kann.
Von Ehrgeiz ganz zernagt strebt er nach höheren Weihen,
wie könnt man den von diesem Führungswahn befreien?
Vielleicht mit einem großen Spiegel für Zuhaus –
Damit er selbstkritisch mal sieht – so sieht er aus…
Es hat ja jeder irgendwelche Defizite,
jeder hat andere Talente, Fachgebiete,
doch weiß man nicht, was man mit einem machen soll,
wie kommt der bloß auf die Idee, man fänd‘ ihn toll?
Schätzt mal, wie lange müssen wir ihn noch ertragen?
Setzt ihn im Karneval auf einen Prinzenwagen,
Wenn man ihn durch die Straßen mit Musik kutschiert,
dass er so seinen Drang nach Höherem verliert…
Er darf den Hut mit langer Feder auch behalten,
und auf dem Wagen zehn Quadratmeter verwalten,
doch wenn er mehr will, sagt man ihm einfach: Du spinnst –
du taugst doch allerhöchstens nur als Printenprinz.
Copyright 2021 Gerd Schinkel