DER BOCK ALS GÄRTNER a/2
Ich hab keine Lust, jede Woche aE
ein neues Lied über ihn zu schreiben. EaE
Es kotzt mich an, ich hab keine Wahl, ad
also lass ich es auch nicht bleiben. GE
Es geht nicht, dass man drüberweg sieht, aE
wie er Recht und Gesetze bricht, aE
lässt man ihn machen, was er will, ad
schützt man den Rechtsstaat nicht. GE
Er sagt, er gibt seine Fehler zu – aE
doch er sieht nicht alle ein – aE
Gesetze, die er brechen will, ad
solln formal nur gültig sein. GE
Wenn ihn Gesetze hindern, aE
dann sagt er, das Recht nicht gilt, aE
und ist Gesetze einzuhalten ad
gar nicht erst gewillt. Ea
Nein, er war nicht der Büttel von RWE, dG
weil er es noch immer ist. Ea
Oder fiel er inzwischen die Treppe rauf – dG
ist er bald schon Prokurist. E
Das Land, ändert sich über Nacht, dG
wenn man den Bock zum Gärtner macht, Ca
er zertrampelt, was gedeiht und blüht, dG
wenn man ihn nicht streng bewacht. Ea
In der Anwendung von Recht
erweist er sich als kreativ,
er beugte Paragraphen eh er
Polizei zum Einsatz rief.
Ist ein Minister, der sich absichtlich,
an Recht, das gültig ist, nicht hält,
nicht wie ein Gangster kriminell,
und gehört vor Gericht gestellt.
Ein Staat, sagt er, nicht lange fragen soll,
wenn er Recht durchsetzen will,
muß manchmal ungewöhnliche Wege gehn,
und schweigt dazu besser still.
Was unterscheidet den Minister
von Übeltätern, die er jagt,
hält er Rechtsbeugung für einwandfrei,
und das noch zu sagen wagt.
Warum soll man sich als Bürger dann
um Gesetz und Recht noch schern,
Wenn sich Minister so verhalten,
als ob sie unangreifbar wär’n,
wenn sie so tun, als ob Gesetz und Recht
für sie nicht immer gilt.
Ob vorm Gesetz nicht alle gleich sind?
Wie macht man sich davon ein Bild.
Wer dann noch in eine Regierung
mit einem Rechtsbrecher sich setzt,
der gegen anständige Bürger
die Polizei mit Lügen hetzt,
ist der kein einzig‘ Jota besser,
als der Minister, der so lügt,
wenn er dabei am Kabinettstisch
sich in Gegebenheiten fügt.
Er sei ein Freund der klaren Sprache,
sagt der Minister frank und frei,
hält sich für glaubwürdig, authentisch,
und dafür, dass er wählbar sei.
Wie er sich an den Posten klammert,
wie er an seinem Drehstuhl klebt…
Er wird es selber sicher wissen,
wie er den Rechtsstaat untergräbt.
Wann schickt man ihn in die Wüste?
Weiß man nicht, wie wird man ihn los?
Er hält sich selbst für unersetzbar,
und auch sein Chef nennt ihn famos.
Wird allerhöchste Zeit, dass endlich,
zum Schutz des Rechtsstaats was geschieht,
man den Minister zur Verantwortung
für seine Rechtsverstöße zieht.
Copyright 2019 Gerd Schinkel