Zipperlein

Plagt dich in der Schulter Reißen, wolln die Zähne nicht mehr beißen

denk nicht, so geht es nur dir – schließlich sind noch andere hier.

Schmerzen Arme oder Beine - sicher nicht bei dir alleine,

manchmal geht’s genauso mir - und so wär’n es also wir.

Zieht es dir gleich in den Rücken nach zu raschem tiefen Bücken,

dann sei künftig auf der Hut: Wenn was schmerzt, ist das nicht gut.

Trag’s mit Fassung, bist du nicht mehr jung und fit,

trag’s mit Fassung, und gerat nicht aus dem Tritt

geh dein Tempo, und hetz dich nicht durch den Tag,

ausnahmsweise hör auf das, was ich dir sag.

Merkst du, dass du längst die jüngste nicht mehr bist,

sieh dich um, ruhig auch genauer,

vielleicht droht am Himmel Schauer

doch das Leben ist noch längst nicht grau und trist.

Trägst du ne Brille für die Augen, wenn auch die Ohren nicht mehr taugen,

das ist nicht nur dein Problem, andern auch unangenehm.

Hast du Füße, die oft kalt sind, oder heiß danach schon bald sind,

und ist dir das unbequem, dann hilft kaum Tabletten nehm’.

Kannst du nachts im Bett nicht schlafen, grübelst, wer will dich bestrafen,

und schaust, was das Fernsehn bringt, wenn zu schlafen nicht gelingt.

Hältst du mein Schnarchen für entbehrlich und bekundest mir auch ehrlich,

dass es um den Schlaf dich bringt, auch wenn’s unterhaltsam klingt.

Sind deine Beine ohne Ruhe, wolln die Füße keine Schuhe,

das ist anderen auch bekannt, also sei mal ganz entspannt.

Suchst du nachts nach kalten Fliesen, träumst du beinah schon von diesen,

findest einen kühlen Ort, dann beweg dich nicht mehr fort.

Kommt der Schlaf zur frühen Stunde nur noch kurz für eine Runde,

und der Wecker schrillt so laut, dass dir vor dem Aufstehn graut.

Und du fühlst dich wie gerädert, obendrein wie dünn geädert,

dann mach ja nichts übereilt, alles langsam, eingeteilt.

Spürst du jeden einzeln Knochen, gelangst nur ins Bad gekrochen,

spar vorm Spiegel dir den Blick – der blickt gnadenlos zurück…

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