DER ALTE WALD                                         DD/0

 

 

 

Ich wollt dich längst mal wieder sehn,           D D/e

 

mein alter Wald aus frühen Tagen                GD

 

Ich hätte manches dir zu sagen,                   GD

 

wusste, du würdest mich verstehn.               CGA

 

 

 

Als kleiner Junge kam ich schon,                 D D/e

 

brachte dir meine Kindersorgen,                   GD

 

bei dir, da fühlt ich mich geborgen,               GD

 

und jeder Kummer flog davon.                     CGA

 

 

 

Hab unter deinem Dach gespielt,                  GA

 

da strichst du mir mit deinem Schatten        DG

 

über das Haar, mein alter Freund.                CGA

 

 

 

Nun ist der Wald bedroht.                              dC

 

Bald liegt er da, ist tot.                                   Ad

 

 

 

Es ist schon bald zu spät -

 

du wirst im Wind dich nie mehr wiegen,

 

die Stämme an den Wegen liegen.

 

Und wenn man dort vorüber geht,   

 

 

 

fragt man, was lässt man hier noch leben?

 

Nichts wird mehr bleiben von den Zweigen,

 

die Sonne mag sich nicht mehr zeigen –

 

Wird mein Gewissen Ruhe geben?

 

 

 

Was ich in deinem Schatten fand,

 

hab ich auf Dauer dann verloren,

 

was mit der Kindheit mich verband. 

 

 

 

Noch ist der Wald bedroht.                            dC

 

Bald liegt er da, ist tot.                                   Ad

 

 

 

Bald wächst ein Loch tief in den Boden,

 

dort wo er stand seit alten Zeiten

 

kein Boden, um sich auszubreiten

 

kaputtes Land soweit ich seh,

 

 

 

Wird es wohl noch ein Wunder geben,

 

es lohnt sich, darauf noch zu warten,

 

sonst wächst das Loch und blüht kein Garten,

 

wenn Bagger hier die Kohle heben.

 

 

 

Man sagt, dann füllt sich dort ein See.

 

Den soll es hier nach Jahren geben,

 

glaub nicht daran, dass ich ihn seh.

 

 

 

Noch ist der Wald bedroht.                            dC

 

Bald liegt er da, ist tot.                                   Ad