sandmännchen und seepferdchen
Sandmännchen und Seepferdchen zogen durch die Träume -
Sandmännchen durch Schäfchenwolken, Seepferdchen durch Schäume,
flogen durch die Elemente wie auf einem Sog -
keiner wusst vom andern, woher er und wohin flog.
Sandmännchen zog durch die Lüfte, kam in alle Räume,
brachte jedem Kind, das davon träumte, schöne Träume,
Seepferdchen nahm tief ins Wasser, tiefe Träumer mit -
durch Wellen, Wogen, Wind auf einen Unterwasserritt…
Von Seepferdchen getragen ging’s durch wunderbare Welt -
farbenprächtig leuchtend, strahlend bunt erhellt.
Weil der Glanz so blendete, fast weh tat mit der Zeit,
hat Sandmännchen mit Sand gestreut, gelindert so das Leid…
Und deshalb findet jeder, der nach dunkler Nacht erwacht,
Körnchen in den Augen, die das Sandmännchen gebracht,
dabei ist es unsichtbar - das Seepferdchen allein
sieht ab und zu das Sandmännchen im Mond- und Sternenschein.
Möchtest du, sobald es geht, das Seepferdchen mal sehen,
können wir das nur im Zoo, wenn wir dann davor stehen.
Sandmännchen, die kann man nicht mit offnen Augen sehn –
Und man kann auch nirgends in nem Zoo vor ihnen stehn.
Copyright 2018 Gerd Schinkel