Das Glas

Ein Klassenraum mit Jugendlichen, schlecht als recht gefüllt.

Abwesend der Wissensdurst - kein Grund, dass man ihn stillt.

Die jungen Wilden lümmeln sich auf Stühlen, nicht ganz frisch.

Der Lehrer kommt und stellt ein leeres Glas auf seinen Tisch

Der Lehrer füllt nun Golfbälle auf seinem Tisch ins Glas.

Die Jugendlichen sitzen auf den Stühlen frei von Spaß.

Keiner fragt den Lehrer, was sein Tun da vorne soll.

Sie sagen „Ja“, als man sie fragt, ob nun das Glas wohl voll.

Ihr lernt doch nicht für die Schule, wenn zu euch der Lehrer spricht.

Wollt ihr fürs Leben lernen, dann passt auf im Unterricht.

Der Pädagoge schüttet Kiesel zu den Bällen rein.

Das junge Volk glotzt blöde und blickt nur gelangweilt drein.

Ist das Glas nun voll? Was für ne Frage - sieht man doch.

Denn gingen noch mehr Kiesel rein, dann hätt das Glas ein Loch...

Nun nimmt der Lehrer ein Gefäss mit Sand, das er fast leert.

Ob ist das Glas denn voll sei, darauf Antwort er begehrt.

Die Schüler schaun mal hin. was treibt der Pauker da?

Das Glas ist voll, jetzt richtig voll - so voll wie‘s noch nicht war.

Der Lehrer nimmt ne Bierflasche, giesst aus ihr was hinein,

bis oben hin das Glas gefüllt - jetzt geht gar nichts mehr rein.

Das Glas hier, sagt der Lehrer, euch euer Leben zeigt …

keiner schläft mehr, alle schaun gespannt und jeder schweigt…

Nehmt an, die Bälle sind das, was im Leben wichtig bleibt.

Die Kiesel sind manchmal nur wichtig, wenn man übertreibt.

Der Sand ist das, womit man Zeit vergeudet und versäumt -

Im Glas ein Rest des Bieres immer noch ein wenig schäumt.

Schüttet ihr den Sand zuerst ins Glas, geht nichts mehr rein.

Und so könnt Eure Lebenszeit komplett verschwendet sein,

weil dann für das, was wichtig ist, euch jede Zeit nun fehlt -

ihr entscheidet selbst, was hat für euch Priorität…

Ein Schüler ist hellwach geworden, fragt jetzt ziemlich schlau:

Wie das nun mit dem Bier sei, denn das wüsst er gern genau.

Der Lehrer lacht und sagt: Auch wenn ihr Stress habt - seid gescheit.

Für ein Glas mit Freunden gibt es stets genügend Zeit.

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