Trauma

 

 

 

Wie soll man sprechen, fehln die Worte,

 

wenn man nichts sagen kann, nur schrein.

 

Kann man mit Worten nichts beschreiben,

 

ann bleibt man ohnmächtig allein.

 

Konnt man vorher auch fließend reden,

 

sich eloquent artikuliern -

 

passiert nicht immer, trifft nicht jeden –

 

und doch könnt’s jedem auch passiern.

 

 

 

Der Körper wund, verletzt im Herzen,

 

abrupt gelähmt die Phantasie.

 

Sprache stumm, statt Sätzen Bilder –

 

der Kopf gefüllt mit Agonie.

 

Was man sich wünscht, nie mehr erreichbar,

 

doch nie vergessen, wie’s mal war.

 

Ins eigne Innere entschwunden –

 

Der Blick nach außen trübt statt klar.

 

 

 

Obwohl sich gleich nie mehr derselbe,

 

hilflos auf Suche, sich verlorn,

 

zu nichts mehr nütz, nicht zu gebrauchen,

 

nicht aufzugeben sich geschworn.

 

Die alten Träume längst entwendet,

 

der Sehnsucht irgendwann entflohn,

 

dem Horizont grad so entkommen,

 

für Hoffnung nur noch Spott und Hohn.

 

 

 

Gnadenlos komm’ nachts Dämonen,

 

die mit Beharrlichkeit dir drohn.

 

Glaubst du, du hättst sie überwunden,

 

kehrn sie zurück – da sind sie schon.

 

Sie zeigen dir dieselben Bilder,

 

so dass du immer neu erschrickst.

 

Du willst sie bannen und verscheuchen,

 

damit du sie nicht mehr erblickst.

 

 

 

Vom Krieg gezeichnet, ausgewrungen,

 

komplett verschlissen, ausgezehrt.

 

demoliert an Leib und Seele,

 

und dann vergebens sich gewehrt.

 

Das Leben trostlos im Halbdunkel,

 

Töne haben dumpfen Klang –

 

Ein Trauma bleibt ein Trauma

 

bleibt ein Trauma lebenslang…

 

 

 

Copyright 2018 Gerd Schinkel