Mutters Worte
Von Kälte umgeben, von Regen durchtränkt, e e/F# e/G e/H CH7
der Nacht ausgeliefert, von Not eingeengt, e e/F# e/G e/H CH7
geflohen vor Qualen, versteckt vor Gewalt, a6DGe
dem Tode entkommen, mit Ängsten bezahlt. a6CH7
Unterwegs nur mit Hoffnung, von Sehnsucht erfüllt, eCH7
viel zu spärlich bekleidet, dünn in Decken gehüllt, eCH7
überstellt einer Willkür, die sich alles erlaubt a6DGe
und die Ärmsten der Armen ihrer Zukunft beraubt. a6CH7
Mutters Worte hat er noch im Ohr, a6De
kommt ihm beinah wie gestern noch vor. a6De
Sie ist längst eine Ewigkeit weit, a6DGe
und ihr Rat galt für einsame Zeit: a6CH7
„Wird es schwer, denk dich in meinem Arm, CDe
wo es sicher wär’, weich und auch warm, CDe
du könntest schlafen, geborgen, geschützt, CDGe
von mir gehalten, gestreichelt, gestützt.“ CH7e
In Gedanken gerettet, in den Träumen am Ziel,
mitgenommen nur wenig und behalten nicht viel.
Von Verzweiflung getrieben, von Enttäuschung geplagt -
keine Wahl mehr gesehn und das Leben gewagt.
Gestrandet in Ohnmacht, im Schlamm und im Dreck,
umgeben von Zäunen, nirgends mehr ein Versteck.
Vertrieben, verschoben, verladen, verlorn -
zu überleben versprochen, nie zu zweifeln geschworn.
Fast dem Hunger erlegen, ohne Nachruf versenkt,
dann Erbarmen gefunden, ein paar Nudeln geschenkt,
einen Kelch, eine Kelle, einen Teller, ein Topf -
kaum geglaubt, kaum verstanden, überfordert im Kopf.
Schlecht geschlafen bei Nacht, von wirrn Träumen geweckt,
nicht gesucht, nur gefunden: Neue Nähe entdeckt.
Nicht alleine geblieben, auf Vertrauen gebaut,
und sich Freunden geöffnet, zögernd vorwärts geschaut.
Copyright 2016 Gerd Schinkel