Gebt endlich Frieden
Einundsiebzig tot auf der A4 -
von irgendwo her, keiner von hier,
wollten nach draußen, kamen nicht raus -
wollten zu uns - aber dann war es aus...
Ob auf der Autobahn erstickt, ob ertrunken im Meer,
fragt ihr, was wolln die hier, warum komm' die her...
sie wolln hier leben, sicher und nicht bedroht -
lasst sie endlich in Frieden, zu viele sind tot....
Der LKW dicht, keiner hat überlebt, wie schon
zu viele, denen ihr keine Lebenschance gebt.
Vom Hunger vertrieben, von Bomben verjagt,
verzweifelt geflohen, zu entkommen gewagt.
Gewalt ausgeliefert, gefoltert, beraubt,
von Schleppern betrogen, den Lügen geglaubt,
sie wollten hier leben, ohne Ängste und Not,
gebt endlich Frieden, zu viele sind tot.
Ins Dunkle geschoben, verängstigt, verschreckt,
die Türen verriegelt und drinnen verreckt.
Die Schlepper, die sich aus dem Staube gemacht,
schern sich einen Dreck um die sterbliche Fracht.
Die Bande besorgt ein anderes Schrottgefährt,
gegen das sich keiner, der ausgeliefert ist, wehrt,
und hier brülln Kanaillen, das Pack und der Mob,
fliegen Steine und Flaschen, bleibt der Hass ungestoppt.
Meinen Soli hab ich an euch Monster verschwendet,
ihr rassistischen Deutschtümler, völkisch verblendet,
wer will euch im Lande? Macht euch nicht breit,
und bleibt uns vom Leibe, unendlich weit.
Der einfachsten menschlichen Pflicht nicht gewachsen,
in Heidenau, Freital, Tröglitz, nicht nur in Sachsen,
wo ihr keinen reinlasst, muss auch keiner raus -
zieht einen Zaun, die Terroristen sperrt aus.
Copyright 2015 Gerd Schinkel