GUTACHTEN G/1
Weil die einen mal ein Gutachten so schlecht machten, G
und die andern damit regelrecht in Wut brachten, G
war das, was dann folgte für das Land, C
allerhand: Die Kosten waren imposant. DG
Weil die andern sich danach in ihrem Zorn dachten,
machen wir doch auch ein eignes Gutachten,
und sagen, dass das andere gar nicht stimmt,
und gucken, welchen Lauf die Sache nimmt.
Drauf die einen erst ein wütendes Gesicht machten, A
sagten: Das sei aber ein gekauftes Gutachten, A
für das die andern ziemlich viel geblecht - D
was drinsteht, sei nicht wahr und deshalb schlecht. EA
Man sollte darum nicht auf das Geschmier achten,
was Gutachter der andern zu Papier brachten,
was da stünde, wär' ja so bestellt,
und das sei, was dem, der's bezahlt, gefällt.
Man muss auf alles, was man sagt, genau achten, C
darf Gutachtern nicht sinnlos nach dem Blut trachten, C
schreiben die was anderes als man denkt - F
wer wird schon gern mit Misstrauen beschenkt. GC
Gutachter mit Wucht an eine Wand krachten,
andere ein Leben lang in Glut schmachten,
waren sie als Gutachter geschmiert,
wie schnell man seien guten Ruf verliert.
Manche gern die Wahrheit ganz allein pachten, D
Wahrheit kann man blutig wie ein Schwein schlachten, D
ein Gutachter, der sich zum Affen macht, G
hat sich um seinen guten Ruf gebracht. AD
Verfügt man über ein brisantes Gutachten,
das Gutachter für Auftraggeber gut machten,
dem jeder ansieht - das ist so bestellt -
das glaubt doch keiner, auch wenn's ei'm gefällt.
Wenn Gutachter ein Gutachten so schlecht machten, E
dass sie sich damit um den guten Ruf brachten, E
ob man sie dann als Gutachter noch braucht? A
wer braucht so einen, wenn er doch nix taucht... H7E
Copyright 2014 Gerd Schinkel