Der Weg ist das Ziel
Der Weg ist das Ziel - das Ziel ist ein Weg.
A
Komm ich hin, wo ich will, wenn ich lang überleg? AA7
Lauf ich erst einmal los und frag nicht lang wohin, DA
und schau erst, bin ich da, ob ich bleib, wo ich bin. EA
Ist der Weg nur ein Spiel? Spielt der Weg nur mit mir? DA
Will er sehn, wer gewinnt? Gucken, wie ich verlier? DA
Spiel ich einfach mit ihm? Und lass ihm keine Chance?
DA
Geh voran irgendwie, Schritt für Schritt wie im Trance. EA
Ist der Weg viel zu weit, ist das Ziel auch im Weg...
Hab ich dafür denn Zeit? Bin ich nicht viel zu träg...?
Schon vorher umzukehr'n, hat doch auch kein' Zweck...
Fuß vor Fuß voller Mut, bleibt das Ziel auch weit weg.
Und verwegen aufs Ziel' geh ich zu ganz gezielt,
und direkt darauf los - nicht geschummelt, geschielt.
Schlag auch hier keine Wurzeln, bin schon längst auf dem Weg,
lauf dem Ziel so entgegen, bis zur Ruh' ich mich leg.
Das Ziel heißt nun "bewegen", hier und jetzt, wie ich kann.
Darum geh ich den Weg nun und nicht irgendwann.
Und krieg ich müde Füße, gehn die mir auf den Keks,
schreib ich rasch ein paar Grüße, wie's mir geht unterwegs.
Hab das Ziel im Visier und die Strecke im Blick.
Wohin lauf ich von hier? Was sitzt mir im Genick?
Komm ich immer voran? Um die Kurven gradaus?
Komm ich auch noch mal an? Irgendwann auch nach Haus?
Geh den Weg festen Schritts, Blasen drücken gemein.
So war das nicht mein Ziel, aber muss wohl so sein.
Und komm ich abends an, fix und fertig, schachmatt,
etwas näher dem Ziel, wieder absolut platt.
Komm ich mal ab vom Weg, wie find ich dann mein Ziel?
Was muss ich wem bezahlen? Krieg ich was - wenn, wie viel?
Bin ich einfach nur läufig? Find ich mal ein Versteck?
Schreib ich drüber ein Buch, nenn's: Jetzt bin ich ma weg.
Copyright 2014 Gerd Schinkel