Gerüst
Den Kuchen verzehren und trotzdem behalten...
wird alles gebügelt, wo bleiben die Falten?
Im Glas ist kein Wasser - das hab ich getrunken.
Öffne kein Fenster, hat's draußen gestunken...
Man macht und man tut, man will und man kann,
mal geht was, mal nicht - wer's nicht mag, fängt nicht an.
Was man beginnt, führt auch irgendwo hin,
egal, was es ist - egal, wo ich bin...
Im Zug abgefahren kann keiner mehr bleiben.
Ist alles gesagt, was soll man noch schreiben?
Die zerbrochene Tür lässt sich nicht mehr schließen,
vertrocknete Blumen, die hörn auf zu sprießen.
Wem stell ich die Fragen, die ich nicht begreife?
Wie frisch ich mich auf, wenn ich gleichzeitig reife?
Wo find ich den Weg, liegen da keine Schienen?
Wie blick ich durchs Fenster hinter dunklen Gardinen?
Wo ist meine Welt, woher kommen die Scherben?
Wie kann, was ich brauche, so einfach verderben?
Mein Fundament bröckelt - wo ist ein Gerüst?
Sag mir, wer ich bin - wär' froh, wenn ich's wüsst...
Copyright 2014 Gerd Schinkel