WAS SCHÖNES VON HOENESS
Fußball ist was Wunderschönes,
drum sing ich jetzt von Uli Hoeneß.
Der ist, wie ja wohl jeder weiß,
ein Münchner Bayer, und nicht leis.
Er macht ne Menge Geld mit Würsten,
kann’s gut mit CSU und Fürsten,
doch nun hat es ihn kalt erwischt –
kann sein, dass nun sein Stern erlischt.
Nicht nur wenn in Bayern Föhn is
hört man was von Uli Hoeneß,
weshalb ihn fast jeder kennt,
ist er doch Bayern-Präsident.
Doch was ist da passiert in Bayern,
wo sie so gerne Meister feiern,
fragen sie: „Wo sammer jetz?
Was is da fürn Ball im Netz?“
Leistung soll sich immer lohnen –
und Leistungsträger soll man schonen,
nicht so wie auf dem Fußballplatz –
da macht der Uli schnell Rabatz.
Der Uli war schon keck als Junge,
war immer flott, auch mit der Zunge,
hat stets gewusst, was Sache ist –
und kannte immer eine List.
Ganz anders als die meisten Barden
träumt Uli gerne von Milliarden,
Millionen sind geschickt versteckt,
und Uli sich die Lippen leckt.
Der Fiskus muss davon nichts wissen,
der Uli ist da ganz gerissen,
steuerlich plagt ihn der Geiz –
dafür gibt’s Kontos in der Schweiz.
Dann geht er hin und gibt sich ehrlich
und tut moralisch unentbehrlich
und sagt, wie man mit ganz viel Geld
sich sauber und korrekt verhält.
Und während seine Bayern siegen,
lügt er, dass sich die Balken biegen
und spielt so ganz absichtlich faul
und hält, geht's um sein Geld, das Maul.
Aber jetzt geht's ihm ans Leder,
er kam unter breite Räder,
hielt er sich doch für so schlau...
da wird das Alpen-Wetter rau.
Der Uli ist so gerne Meister,
auf Steuerregeln aber scheißt er,
und hoffte auf den großen Deal –
weil der ihm nun mal gut gefiel.
Der Deal kam aber nicht zustande,
nur wegen der rot-grünen Bande.
Weil er so manches abgezweigt
hat Uli sich selbst angezeigt.
Wer will schon, dass man ihn verhaftet?
Gibt’s einen, der das gut verkraftet?
Was kommt heraus bei zuviel Gier?
Ein Kater folgt auf zuviel Bier.
Was hat den Uli wohl geritten?
Da hat er sich verdammt geschnitten.
Gewiss er sich schon bald erhebt –
wer n Flugzeugabsturz überlebt,
der steht bald wieder auf den Beinen
ist mit sich selber längst im Reinen,
und trinkt sich einen übern’n Durst –
ich wette, ihm ist alles Wurst...
Und so ist dieses Lied zu Hoeneß
im Grunde fast schon ein Obszönes -
denn sind Geiz und Gier gepaart
man sich um Kopf und Kragen spart...
Copyright 2013 Gerd Schinkel