PECH

 

Manchmal bin ich müde, manchmal auch erschöpft

ab und zu ganz ausgelaugt, um meine Kraft geschröpft,

komm nicht auf die Beine, hab kein Land in Sicht,

fühl mich wie gerädert, wie im Tunnel ohne Licht,

steh ich tief im Sumpf, komm weder vorwärts, noch zurück,

war das eben Pech auf dem Weg zu meinem Glück

 

Geht mal was daneben, klappt's nicht, wie ich will,

fehlt mir die Geduld, ist es zu laut, vielleicht zu still,

geht mir was auf die Nerven oder auf den Geist,

wenn mir nicht mehr einfällt, wer du bist und wie du heißt,

steh ich vor dem Abgrund mit dem Rücken an der Wand

war das eben Pech und ich hab's nicht mehr in der Hand.

 

Bin ich durch den Wind, hab eine Chance grad verpasst,

muss schon viel ertragen und krieg zusätzliche Last,

platzt mir bald der Kragen und wird mir die Luft arg knapp,

bin ich unterwegs, mach kurz bevor ich da bin schlapp,

steh ich voll im Regen und bin nass bis auf die Haut,

klebt mir eben Pech am Schuh, brüll ich auch noch so laut.

 

Geht mir aus der Sonne, macht doch, was ihr wollt,

ich mach was ich will, auch wenns mal nicht so richtig rollt,

hol mir, was ich brauche, brauch nicht, was ihr habt,

was geht's euch an, wenn ich da nicht buddel, wo ihr grabt.

Ich geh meinen Weg und brauch zum Glück nicht allzu viel

und hab ich mal Pech, nimmt mir das noch nicht mein Ziel.

 

Nehm ich neuen Anlauf, geb mir einen Ruck,

tret mich in den Hintern, mach mir selber Druck,

reiß mich fest am Riemen, zieh mich aus dem Dreck,

mach mir selber Beine, versperr mir das Versteck,

Ich kann nichts dran ändern, tanz ich auf nem Totenschiff.

Bleibt mir noch ein Strohhalm, hab ich alles fest im Griff.

 

Copyright 2013 Gerd Schinkel