Hausdurchsuchung

 

Guten Tag, guten Tag, komm Se rein.

Könn ja nix dafür. Muss ja wohl so sein.

Schaun Se hier, schaun Se dort, schaun Se da.

Ist ja irgendwie der Sinn einer Razzia.

Im Regal, unterm Tisch, aufm Schrank,

in der Abstellkammer, oder in der Küchenbank.

Ham Se irgendwas gefunden, sagn Se „Hier“.

Was das sein kann, das erfahrn Se dann von mir.

 

Immer rein, immer durch, schaun sich um.

Aber nein, nehm ich Ihn’ ganz bestimmt nicht krumm.

Wird auch alles notiert und verbucht?

Muss ja sein. Warum wird sonst ein Haus durchsucht...

Im Kühlschrank, aufm Nachttisch, unterm Bett,

hinter der Waschmaschine oder unterm Bügelbrett.

Finden Se was, was Se nicht verstehn,

dann erklär ich’s Ihnen, eh Se wieder gehn.

 

Gehn Se rund, gehn Se durch, gehn Se ran,

Kleiner Tipp von mir: Fangn Se unten an.

Kostet Nerven, und Zeit kostet Geld,

wird ein Haus akkurat aufn Kopf gestellt.

Unterm Teppich, in der Dusche, auf dem Klo,

im Werkzeugkeller oder unterm Radio...

Werden se nicht fündig? Ja was nun?

Ham Se wohl vielleicht n Stündchen noch zu tun....

 

Immer zu, immer ran, immer los.

Ja, auch mir ist dies Haus manchmal viel zu groß.

Ich vergess schon mal selbst wo was liegt,

dass Bettina n Nervenzusamm’bruch kriegt.

Wolln Se Kontoauszüge? Bitte sehr!-

Nein, alle sind das nicht - andere gibt’s nicht mehr.

Nee, was da ist, ist da – anderes weg...

Und ich weiß auch nichts von nem Versteck...

 

Wenn Se wolln – Stecker raus - nehm Se mit –

krieg bestimmt n neuen Rechner von Manfred Party-Schmitt.

Wenn Se wolln, bitte sehr, Handy auch -

Groenewold gibt mir seins, wenn ich mal eins brauch.

Aber wenn ich das irgendwann benutz –

Auch ein Präsident a.D. genießt den Datenschutz,

wenn das nicht funktioniert, wehe wenn –

na dann lern Se meine Schwiegermutter kenn...

 

Copyright 2012 Gerd Schinkel