PROTESTSPAGAT

 

 

 

Ich will Krieg nicht unterstützen, Opfern Beistand nicht verwehrn,

 

Kriegsgewinnler nicht beschützen, Aggressionen nicht verklärn.

 

Bin zerrissen und verzweifelt, mach mich selber angreifbar.

 

In der Zwickmühle in Ohnmacht - und seh doch entsetzlich klar…

 

Solln doch die Kriegstreiber marschieren bis in Schützengräben rein,

 

und nicht ihr Leben die verlieren, deren Liebsten um sie wein‘…

 

Wären kriegführende Schlächter selbst Bombenhagel ausgesetzt,

 

machten selbst sie die Erfahrung, die sie bis ins Mark entsetzt.

 

 

 

Sagst du, dass ich kein Pazifist wär, tret ich für Waffenexport ein,

 

an die, die sich verzweifelt wehren, und wehrlos wollen sie nicht sein.

 

Sag ihnen, sie solln sich ergeben, was mit ihnen auch geschieht,

 

ob man Mördern wohl vertraun kann, kein Ermordeter mehr sieht…

 

 

 

Wär der Druck auf rote Knöpfe wirklich nie eine Option,

 

gäb es keine blanken Orden für Mord als unverdienten Lohn.

 

Setzte man Hirn nicht für Pläne ein, wie man viele morden kann -

 

übte Verhandeln in Manövern und fängt gleich zu üben an…

 

Ich kann Opfern nicht erklären, wenn ihnen Hilfe ich versag,

 

wenn ich untätig verharre, und wortreich Kriegstote beklag…

 

verlogen heiße Luft nur blase, aber wegschau, wenn sie brennt,

 

und partout nicht auf Mörder zeige, wenn sie längst doch jeder kennt.

 

 

 

Ich beklatsche keine Phrasen, die die Wahrheit nur verdrehn,

 

kann Aggressorn nicht Lügen glauben und an ihrer Seite stehn,

 

und so tun, als wär gerechtfertigt, wenn man Nachbarn überfällt,

 

und noch scheinheilig so tut, als ob man sich Krieg entgegenstellt…

 

Der Überfall‘ne sich verteidigt, greift ihn ein Aggressor an.

 

Zählt man eins und eins zusammen - was rauskommt, sieht, wer rechnen kann.

 

Wer das Ergebnis noch bezweifelt, auf den Kopf die Wahrheit stellt,

 

weil sie ihm nicht in den Kram passt, das Resultat ihm nicht gefällt.

 

 

 

Man kann für Lügen Zeit verschwenden, wie AfD und BSW.

 

Ich kann die Augen fest verschließen, um nicht zu sehn, wovor ich steh,

 

und mich munter selbst betrügen und der Wirklichkeit entziehn,

 

weil die Wahrheit mir nicht nützlich oder vorteilhaft erschien.

 

Bleibt die Frage noch der Waffen, ob man sie denen liefern soll,

 

die um ihr Überleben kämpfen, von Panik, Angst, Entsetzen voll,

 

soll ihrem Abschlachten ich zuschaun, und Schulter zuckend abseits stehn,

 

ihnen empfehlen, aufzugeben – würd auch das Morden weitergehn…

 

 

 

© 2024 Gerd Schinkel