NAMENSÄNDERUNG G/3
In den Dörfern am Ostrand von Erkelenz GH8a6D
gehts ums Sein oder Nichtsein, um die Existenz: Gea6D
Im Rat und im Rathaus will man anvisiern, GH8a6D
die Namen der Dörfer auszuradiern. Gea6D
Ortschaften macht man dem Erdboden gleich, a6H8D9G
wenn man ihre Namen mit leichter Hand streicht, CH8a6D
als hätt‘s sie nie gegeben, warn sie niemals da - a6D9Ge
von Landkarten, Stadtplänen getilgt, was lang war. a6CD9G
Was hat man dem Bürgermeister dafür bezahlt,
der seinen Namen unter die Beschlussvorlage malt.
Das war‘s dann gewesen? Mit einem Unterstrich,
Ober- und Unterweststrich, die gabs einfach nicht?
Man tut so, als hakt man nur Vergang‘nes ab,
räumt wie auf dem Friedhof alte Steine vom Grab.
Der Boden planiert, danach betoniert,
und was hier mal war, nun nicht mehr existiert.
Wenn man kurzerhand Namen ändern kann, FG
kommt es doch auf ein „R“ bestimmt nicht mehr an. FDD7
Wenn du in ein paar Jahrn F
die Stadt nicht mehr erkennst, GCeaa/G
schreib sie ohne „R“: gesichts-, geschichtslos: „Ekelenz“… Fea
Kein Kuckum, kein Key’nberg, kein Berverath,
fraß sie auch kein Bagger ab wie Lützerath.
Nichts dran erinnert, was vernichtet man hat.
Und welche Zukunft erhält man anstatt?
Der Pfaffe schnöde die Schäflein verrät -
für Gebete und Beichten ist es längst zu spät.
hat man Gewesenes komplett zerstört,
fragt niemand mehr danach, wem hat es gehört.
Zu den Schuldigen führt nun genau welche Tür?
Waschen sie sich die Finger? Sagen, könn nix dafür?
Wer reibt sich die Hände, weil viel Kohle winkt,
und glaubt: Riecht gar nichts, Geld wirklich nicht stinkt.
Zu Entscheidungsträgern ein breiter Strom fließt,
ungewaschen sich in schwarze Kassen ergießt.
Wer zahlt, wenn man Menschen für saudumm verkauft,
nicht spürt, wie man den letzten Atemzug schnauft…
Namen sind für manche nur Schall und Rauch.
Nennt man sie nicht mehr, vergisst man sie auch.
Erinnerungsorte an Widerstand
Gewalt, Lug und Trug im NRWE-Land
In Schande regiert ein Marionetten-Kabinett,
teilen Schwarze mit Grünen wohl schon Tisch und Bett,
schwatzen von Zukunft, plappern sie sich schön -
sehn, so geblendet, nicht, wohin wir gehn…
Geht über Erkelenz die Sonne früh auf,
ändert sie weder Richtung noch ihren Lauf,
egal ob Menschen leiden, ihre Heimat zerstörn –
die Seelen ihrer Ahnen sich ewig empör’n!
Ob Vernichter je ihre Zerstörung bilanziern?
Wen soll das am End wirklich noch interessiern?
Legt die Hitze sich lähmend flächendeckend auf‘s Land,
wird nicht nur in Erkelenz jedes Leben verbrannt….
© 2024 Gerd Schinkel