EPITAPH FÜR LUDWIG DOHMEN - DOHMENIEREND –
Weise Worte gewendet, reflektiert und durchdacht,
in fein geschliffene Sätze gebracht,
den Zeitläuften neugierig nah auf der Spur -
sortiert, was Bestand hat in Reinheit und pur.
Die Finger empfindsam am Puls der Zeit,
und auch sich zu positionieren bereit.
Ein behutsamer Lenker mit Gespür und Respekt.
Sein Blick sucht, was fest im Verborgenen steckt,
der Essenz auf den Fersen, auf den Kern fokussiert,
die Hülle durchdringend und die Wahrheit seziert,
mit Akribie freigelegt, Schichten um Schicht -
das Dunkel durchleuchtet mit wärmendem Licht.
Absurdes benannt, was man gerne verschweigt.
Lakonisch, lapidar das, was wahr bleibt, gezeigt.
Den Witz überspitzt und die Pointe gedreht,
dass der doppelte Sinn tief durchs Vorderhirn geht.
Gefeixt, wenn die Wortakrobatik gelang,
der Gedanke bis in Hinterkopf drang.
Ein bergischer Löwe, bereichert die Welt
mit klugen Gedanken, und die Sicht nicht verstellt
auf das, was im Untergrund gärt, - und gewarnt:
auf Brandstifter zeigend, die Zündler enttarnt.
So zumindest ein Fleckchen der Erde beschützt,
auf Vertrauen gegründet, auf Menschenliebe gestützt…
© 2024 Gerd Schinkel