Was können Klimaschützer von den Bauern lernen G
unerreichbar liegt nicht alles in den Sternen. GD
Wer auf den Weg sich macht, erhebt, und sich auf eine Fahrbahn klebt, CG
blockiert so damit den Verkehr – das toleriert dann keiner mehr. GDD7G
Was machen Bauern Klimaschützern so begreifbar,
man sitzt auf Straßen einfach lieber nicht so steif da.
man klebt sich besser gar nicht fest, macht bauernschlau den Traktor-Test,
fahrt ihr mit denen in die Stadt, jeder für euch Verständnis hat.
Was müssen Klimaschützer langsam mal begreifen,
Protesterfolg braucht, wenn er laut ist, nicht zu reifen,
doch man setzt sich nicht einfach hin, ist nachvollziehbar nicht der Sinn,
denn die Begründung ja erst zieht, verlangt man für sich mehr Profit.
Wenn Klimaschützer sich gewaltlos exponieren,
sich Polizei und Autofahrer nicht lang zieren,
zerrn mit Gewalt sie aus dem Weg, schmerzend, wenn Widerstand sich regt,
weil frei die Straße bleiben muss, für Notarzt, Feuerwehr und Bus.
Aber stehn Bauern mit Traktoren auf der Straße,
kommt keiner durch, ist das ne notwendige Phase
sie zeigen deutlich, was sie wolln, und was die andern machen solln,
Ist das dann Nötigung? – Na und – es ist halt nötig, sonst geht’s rund.
Man lässt sich nicht so wehrlos von der Straße schleifen,
das sollten Klimaschützer endlich mal begreifen,
was will die letzte Generation, mit dem Protest denn schließlich schon,
dass die Regierung mal erwacht, zum Klimaschutz endlich was macht.
Das aber kann der Staat sich doch nicht bieten lassen,
deshalb sind Klimaschützer härter anzufassen,
protestiern sie doch für lau, das ist nicht mal besonders schlau,
gings um ihr Geld, ihren Gewinn, hätt ihr Protest wenigstens Sinn.
Klimaschützer muss man gnadenlos bestrafen,
im Gesetz stehn doch ne Menge Paragraphen,
dafür gibt’s schließlich das Gericht, Nachsicht gibt es dafür nicht,
bezahlen oder in den Knast, dass man die Lehre nicht verpasst.
Was sollten Klimaschützer bei den Bauern sehen,
man kriegt auf Treckern mehr Beachtung als beim Gehen,
sitzt man auf einem hohen Bock, verzichtet nicht auf einen Stock,
stellt man sich so unräumbar quer, dann meckert plötzlich niemand mehr.
Klimaschützer sich von Bauern unterscheiden –
man kann die einen, doch die anderen nicht leiden…
die Bauern kriegen Sympathie, die kriegen Klimaschützer nie
erst wenn in Flut Land untergeht … na ja, dann ist es halt zu spät…
Ein Bauer ohne Hof muss sich durchs Leben hangeln,
Wenn Land unter ist, dann bleibt ihm höchstens angeln…
und sagt er, das muss sich lohn‘, verdient er noch zum Spott den Hohn
der Klimaschützer als gerecht – nennt er sie Klugscheißer erst recht…
Vielleicht gäb’s schließlich auch für Bauern eine Lehre,
und man ließ auch Minister runter von ner Fähre…
und dann käme man auch selber drauf, hört der Regen nicht mehr auf,
dadurch dann das Land versinkt, und ein Traktor nichts mehr bringt…
© 2024 Gerd Schinkel