WALDSPAZIERGANG
Im Winter und im Sommer,
im Frühling und im Herbst,
im einem Wald, den du
nicht oft aus alten Zeiten erbst,
mit ewig alten Bäumen,
ein Zehntel nur noch steht –
der majestätisch den empfängt,
der dort spazieren geht.
Bewohnt und nicht verlassen,
wie eine eigne Welt,
die, wenn wir uns nicht wehren,
bald in sich zusammenfällt,
denn RWE will Kohle, und will,
dass es bald geschieht –
sich Bagger durch den Boden fressen
nur für den Profit.
Refrain:
Fünfzig Mal im Wald spazierngehn,
mit Begleitung und geführt,
dass man dort in der Natur
den Wald erkundet und erspürt,
vom Leben dort belebt,
und so das Leben nicht verdirbt,
und RWE nicht roden darf,
damit der Wald nicht stirbt.
Eva und Michael,
die träumen ihren Traum,
im Wald begrüßt von jedem Busch
und jedem Baum.
Bei Sonnenschein und Regen,
bei Nebel, und im Schnee,
bei Hitze schweißgebadet,
in der Kälte wärmt der Tee.
bei Wind und Wetter, Tag und Nacht,
falls nötig festgekrallt,
so schützen Menschen hoch im Laub
der Bäume diesen Wald.
Mehr als dreißigtausend
kamen auf Besuch hier her,
ein Ende ist nicht abzusehen,
es werden immer mehr.
Keiner stellt sich vor, was hier
noch bleibt, wenn nichts mehr bleibt,
Und RWE mit Polizei
die Waldschützer vertreibt.
Refrain:
Fünfzig Mal im Wald spazierngehn,
mit Begleitung und geführt,
dass man dort in der Natur
den Wald erkundet und erspürt,
vom Leben dort belebt,
und so das Leben nicht verdirbt,
und RWE nicht roden darf,
damit der Wald nicht stirbt.
Eva und Michael,
die träumen ihren Traum,
im Wald begrüßt von jedem Busch
und jedem Baum.
Die Pracht der Frühlingsblüte
hält nicht das ganze Jahr,
und wenn im Herbst die Blätter falln,
seid ihr dann wieder da?
Wenn RWE sich anschickt,
es wieder zu probiern,
den Wald zu roden, um danach
nur Strom zu exportiern…
Das Grundwasser ist längst schon
vor den Pumpen abgetaucht.
Der Wald hat längst nicht mehr
die Quellen, die er dringend braucht.
RWE verwandelt
Heimat mit Maschinenkraft,
wenn man sich nicht dagegenstellt,
in eine Mondlandschaft.
Refrain:
Fünfzig Mal im Wald spazierngehn,
mit Begleitung und geführt,
dass man dort in der Natur
den Wald erkundet und erspürt,
vom Leben dort belebt,
und so das Leben nicht verdirbt,
und RWE nicht roden darf,
damit der Wald nicht stirbt.
Eva und Michael,
wir träumen euren Traum,
im Wald begrüßt von jedem Busch
und jedem Baum.
Copyright Gerd Schinkel