LÜTZERATH AM NÄCHSTEN

 

 

 

Lützerath, was kann

 

von dir noch bleiben,

 

wenn sie den Tagebau

 

nach Westen vorantreiben,

 

um braune Kohle aus

 

dem Boden hochzuholn,

 

wird auch den Menschen

 

ihre Heimat so gestohln.

 

Wenn sich die Bagger-

 

schaufelräder weiterdrehen,

 

dann wird in Lützerath

 

auf Dauer nichts mehr stehen

 

dann bleibt von Lützerath

 

am End nichts mehr zu sehn

 

nur noch ein Kreuz wird

 

auf dem Dörferfriedhof stehn.

 

 

 

Refrain:

 

Fast tausend Jahre

 

Geschichte plattgemacht,

 

nicht aus Versehen, denn

 

hier weiß man, was man macht:

 

Es geht um Kohle, doch

 

um die im Boden nicht –

 

nur darum, dass ein

 

Kursgewinn Profit verspricht.

 

 

 

Lützerath, was wird

 

von dir noch bleiben,

 

wie kann man das, was

 

von dir übrigbleibt, beschreiben,

 

wenn man die Bagger

 

ungehindert machen lässt –

 

dann bleibt von dir am Ende

 

nicht einmal ein Rest.

 

Jedenfalls nicht an diesem

 

Ort, wo du gestanden,

 

hier wird ein Loch sein, wo

 

sich Häuser mal befanden,

 

unwiederbringlich jede

 

Lebensspur verschwand,

 

nicht nur wo Lützerath

 

mit seinen Häusern stand.

 

 

 

Refrain:

 

Fast tausend Jahre

 

Geschichte plattgemacht,

 

nicht aus Versehen, denn

 

hier weiß man, was man macht:

 

Es geht um Kohle, doch

 

um die im Boden nicht –

 

nur darum, dass ein

 

Kursgewinn Profit verspricht.

 

 

 

Lützerath, woran wird

 

man sich noch erinnern,

 

an Heimatschützer,

 

Widerstand von ein paar Spinnern,

 

aus ihren Häusern

 

von der Polizei verjagt –

 

und die Regierung hier

 

nicht herzukommen wagt.

 

Sie hat die Menschen um

 

ihr Heimatrecht betrogen,

 

und mit Gefälligkeits-

 

gesetzen Recht gebogen,

 

nur RWE-Profit-

 

interesse hier noch zählt –

 

ob irgendwer noch

 

diese Landzerstörer wählt?

 

 

 

Refrain:

 

Fast tausend Jahre

 

Geschichte plattgemacht,

 

nicht aus Versehen, denn

 

hier weiß man, was man macht:

 

Es geht um Kohle, doch

 

um die im Boden nicht –

 

nur darum, dass ein

 

Kursgewinn Profit verspricht.

 

 

 

Lützerath kann man nicht

 

einfach ausradieren,

 

aus dem Gedächtnis nicht,

 

was hier geschah, verlieren,

 

man nicht vergisst, was

 

man den Menschen angetan,

 

aus purer Gier, im blind

 

gefolgten Kohlewahn,

 

Doch die Regierung, der

 

Konzern sind ohne Sorgen –

 

Sie leben tief im gestern,

 

scher‘n sich nicht um morgen,

 

es wird zu spät sein, wenn

 

man irgendwann erkennt –

 

Kohle von gestern

 

nicht mal profitabel brennt.

 

 

 

Refrain:

 

Fast tausend Jahre

 

Geschichte plattgemacht,

 

nicht aus Versehen, denn

 

hier weiß man, was man macht:

 

Es geht um Kohle, doch

 

um die im Boden nicht –

 

nur darum, dass ein

 

Kursgewinn Profit verspricht.

 

 

 

Lützerath, die Bagger

 

dir am nächsten stehen –

 

Nur wenn sie abziehn,

 

wirst du eine Zukunft sehen –

 

Nur dann, wenn unser

 

Widerstand erfolgreich ist -

 

Und sich kein Schaufelrad

 

noch näher zu dir frisst.

 

Schützt die Regierung

 

mit Gewalt Konzerninteressen,

 

werden die Menschen

 

der Region weiter vergessen,

 

dann merkt euch, wer euch

 

eurem Schicksal überlässt

 

und passt gut auf, dass ihr es

 

nie wieder vergesst.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel