Von der Antarktis
treiben Eisberge nach Norden,
die Karibik wird
von Stürmen heimgesucht,
von Ackerland bleibt
nur noch trockne Wüste -
und du hast nur
den Urlaub umgebucht.
Der Meeresspiegel steigt,
bedroht die Küsten,
Flüsse überfluten
Stadt und Land,
Gletscher schmelzen
und Gebirge rutschen -
du glaubst, es reicht, legst
du dich an den Strand.
Die Binnenmeere
sind bald nur noch Pfützen,
Bäche Häuser,
Strassen unterspühln,
Kraftwerke sieht man
von weitem qualmen,
neben Türmen, die
die Überhitzung kühln.
Regenwälder
unablässig schwinden,
abgeholzt zum
Zwecke des Profits,
aufgeblähte
Rinderherden furzen -
du glaubst nicht, was du hörst,
und doch geschieht’s.
Refrain:
Wer abstreitet,
dass sich das Klima wandelt,
will nicht, dass man
dagegen etwas tut,
will unterbinden, dass man
endlich handelt -
unverzüglich
vor der nächsten Flut,
Man darf nicht zögern,
es wird höchste Zeit,
sei dazu auch
als einzelner bereit…
Inseln gehen unter
in den Fluten,
Flüsse angeschwollen
im Monsun,
Ortschaften vom
Ufer weggerissen,
du glaubst, das hat
mit dir doch nichts zu tun.
Du setzt dich in dein Auto
hinters Lenkrad,
und zur Erholung
fliegst du um die Welt,
beschwerst dich
über viel zu hohe Preise,
und gönnst dir, was du willst –
du hast ja Geld.
Hurricans ziehn
über den Atlantik,
und rütteln nicht nur
fest an unserer Tür,
Waldbrände sind
rasch außer Kontrolle,
und du sagst mir,
kein Mensch kann was dafür.
Die Ernten bringen
nicht genug Erträge,
Jahreszeiten, Wetter
spieln verrückt,
und du sagst, das
sei immer schon gewesen,
und Urlaubssonnenbräune
dich entzückt.
Refrain:
Wer abstreitet,
dass sich das Klima wandelt,
will nicht, dass man
dagegen etwas tut,
will unterbinden, dass man
endlich handelt -
unverzüglich
vor der nächsten Flut,
Man darf nicht zögern,
es wird höchste Zeit,
sei dazu auch
als einzelner bereit…
Niemand soll noch
falsche Hoffnung hegen,
dass alles von allein
sich reguliert,
solang Regierungen
sich weigern, aufzuwachen,
soll keiner drüber
staunen, was passiert.
Irgendwann vielleicht
wird man erkennen,
was man, als es
noch möglich war, versäumt,
statt rechtzeitig
gewissenhaft zu handeln,
hat man die Rettung
mutwillig verträumt.
Zeig nicht auf and’re
nur mit langen Fingern -
soll jemand folgen,
muss einer vorran.
Solln Schadstoffe sich
in der Luft verringern,
fang doch bei
deinem Auto selber an.
Du kannst die Zweifler
doch nur überzeugen,
zeigst du, was dir
als Einz’lnem möglich ist.
Lass andere Wahrheit
biegen oder beugen -
verweis nur auf
die allerletzte Frist.
Schlussrefrain:
Wer abstreitet,
dass sich das Klima wandelt,
will nicht, dass man
dagegen etwas tut,
will unterbinden,
dass man endlich handelt -
unverzüglich
vor der nächsten Flut,
Man darf nicht zögern,
es wird höchste Zeit,
und nicht nur hier und da,
nein auch weltweit,
sei dazu auch
als einzelner bereit…
Copyright Gerd Schinkel