JENSEITS DER GRENZE

 

 

 

In einem Land,

 

soweit man liest,

 

angeblich Milch

 

und Honig fließt.

 

Dies Land auch gleich

 

jenseits der Grenze liegt.

 

Ist wohl ein Märchen,

 

Phantasie –

 

dies Land, das gab’s

 

und gibt es nie.    

 

Wer’s sucht, verliert

 

mehr als er jemals kriegt.

 

 

 

Kann sein, dass es dir

 

dort zunächst gefällt:

 

Kannst alles kaufen,

 

hast du Geld.

 

Doch plötzlich merkst du,

 

was man für Geld nicht kriegt.

 

Das ist der Preis –

 

du zahlst ihn bar:

 

Dir wird

 

unmissverständlich klar:

 

Dein Glück noch immer

 

jenseits der Grenze liegt.

 

 

 

Durch Wüstenhitze

 

bis ans Meer,

 

die Heimat

 

kein Zuhause mehr,

 

nur Schutt und Trümmer –

 

alles zerbombt, verlorn…

 

Die Balkanroute

 

nass und kalt,

 

im Boot bei Sturm

 

von Angst gekrallt,

 

doch zuversichtlich

 

geht der Blick nach vorn.

 

 

 

Kann sein, dass es dir

 

dort zunächst gefällt:

 

Kannst alles kaufen,

 

hast du Geld.

 

Doch plötzlich merkst du,

 

was man für Geld nicht kriegt.

 

Das ist der Preis –

 

du zahlst ihn bar:

 

Dir wird

 

unmissverständlich klar:

 

Dein Glück noch immer

 

jenseits der Grenze liegt.

 

 

 

Über den Fluss,

 

den Berg, durch’s Tal – 

 

beschwerlich wird

 

der Weg zur Qual.

 

Du merkst, wie viel Not,

 

wie viel Verzweiflung wiegt.

 

Dir bleibt kein Ausweg,

 

nur ein Ziel.

 

Du setzt dein Leben

 

auch auf’s Spiel   

 

und hoffst, dein Glück

 

jenseits der Grenze liegt.

 

 

 

Kann sein, dass es dir

 

dort zunächst gefällt:

 

Kannst alles kaufen,

 

hast du Geld.

 

Doch plötzlich merkst du,

 

was man für Geld nicht kriegt.

 

Das ist der Preis –

 

du zahlst ihn bar:

 

Dir wird

 

unmissverständlich klar:

 

Dein Glück noch immer

 

jenseits der Grenze liegt.

 

 

 

(„Across The Borderline",

 

John Hiatt, Ry Cooder, Jim Dickinson)

 

Deutsche Textversion Gerd Schinkel