DIE KEYENBERGER KIRCHE

 

 

 

Tausenddreihundert Jahre

 

sind schon bemerkenswert –

 

Die Kirche nicht verdient,

 

dass man so mit ihr verfährt.

 

Wo sie steht, stand nicht immer dieselbe,

 

oft genug wurde neu gebaut,

 

man hat sich im Leben umgesehn

 

und auf die Kirche geschaut.

 

 

 

Refrain:

 

Dort, wo der Dom an der Niers steht,

 

ist ein Kirchenplatz von alters her –

 

Man reißt keine Kirche ab, als ob es

 

eine Mehrzweckhalle nur wär…

 

Von der Heimat bleibt doch nichts mehr,

 

wenn der Schaufelradbagger sich dreht –

 

lasst die Kirche im Dorf

 

und Keyenberg dort,

 

wo es seit Jahrhunderten steht.

 

 

 

Ihr Schicksal ist es ja nicht,

 

dem RWE sie überlässt.

 

Die Heimat zerstört man mit Bagger,

 

die geben der Kirche den Rest.

 

Ihre Werte sind offenbar wertlos,

 

geht’s um Kohle, die keinem mehr nützt,

 

mit der RWE noch so viel Kohle macht,

 

man Unternehmensinteressen beschützt.

 

 

 

Refrain:

 

Dort, wo der Dom an der Niers steht,

 

ist ein Kirchenplatz von alters her –

 

Man reißt keine Kirche ab, als ob es

 

eine Mehrzweckhalle nur wär…

 

Von der Heimat bleibt doch nichts mehr,

 

wenn der Schaufelradbagger sich dreht –

 

lasst die Kirche im Dorf

 

und Keyenberg dort,

 

wo es seit Jahrhunderten steht.

 

 

 

Sie steht im Dorf wie ein gezwängt,

 

die Nachbarschaft ist nah,

 

doch kriegt nen anderen Eindruck,

 

wer sie mal von innen sah.

 

Erhabenheit und Würde, die

 

dich nicht mit Wucht bedrängt,

 

auch wenn sie Respekt verlangt,

 

mit Wärme dich beschenkt.

 

 

 

Refrain:

 

Dort, wo der Dom an der Niers steht,

 

ist ein Kirchenplatz von alters her –

 

Man reißt keine Kirche ab, als ob es

 

eine Mehrzweckhalle nur wär…

 

Von der Heimat bleibt doch nichts mehr,

 

wenn der Schaufelradbagger sich dreht –

 

lasst die Kirche im Dorf

 

und Keyenberg dort,

 

wo es seit Jahrhunderten steht.

 

 

 

Hinter dem Altar strahlt sie

 

verheißungsvoll und bunt,

 

sie wirbt um dein Vertrauen,

 

geben ihre Farben kund,

 

hier brauchst du nicht zu zögern,

 

sie lädt dich zu sich ein,

 

hier kannst du in Gemeinschaft

 

auch für dich alleine sein.

 

 

 

Refrain:

 

Dort, wo der Dom an der Niers steht,

 

ist ein Kirchenplatz von alters her –

 

Man reißt keine Kirche ab, als ob es

 

eine Mehrzweckhalle nur wär…

 

Von der Heimat bleibt doch nichts mehr,

 

wenn der Schaufelradbagger sich dreht –

 

lasst die Kirche im Dorf

 

und Keyenberg dort,

 

wo es seit Jahrhunderten steht.

 

 

 

Plektrudis sei die Gründerin,

 

so wird es gern erzählt –

 

Die alte Herrlichkeit

 

als fromme Sage ausgewählt.

 

Man weiß nicht, wie es gewesen ist.

 

Man weiß nicht, wie es war –

 

Doch RWE trägt Schuld daran,

 

ist Keyenberg bald nicht mehr da.

 

 

 

Refrain:

 

Dort, wo der Dom an der Niers steht,

 

ist ein Kirchenplatz von alters her –

 

Man reißt keine Kirche ab, als ob es

 

eine Mehrzweckhalle nur wär…

 

Von der Heimat bleibt doch nichts mehr,

 

wenn der Schaufelradbagger sich dreht –

 

lasst die Kirche im Dorf

 

und Keyenberg dort,

 

wo es seit Jahrhunderten steht.

 

 

 

Copyright 2018 Gerd Schinkel