ARTENSTERBEN  kurz

 

 

 

Man kann sein Leben leicht verlieren –

 

es kann ganz einfach so passieren,

 

manchmal fällt einer einfach um,

 

war ein Moment vielleicht zu dumm,

 

Man wird erdrosselt und erschlagen,        

 

ohne Erklärungen und Fragen,

 

man stirbt durch Zufall, Unfall, Mord,

 

im Bad, im Klo, beim Fernsehn, Sport.

 

 

 

Aktiv statt nur herumzulungern,

 

kann man verdursten und verhungern,

 

man stirbt durch Schuss, durch Messerstich,

 

ganz anonym, auch öffentlich.

 

Man kann in Feuersbrunst verbrennen,

 

oder stirbt einfach so beim Pennen,

 

Man stirbt beim Streiten und beim Sex –

 

die Gründe sind sehr oft komplex,

 

 

 

Mancher verendet durch Raketen,

 

man kann auch auf ne Mine treten,

 

es bringt auch Giftgas einen um,

 

ganz ohne Antwort auf „Warum“.

 

Man stirbt durch Bomben und Granaten,

 

auf kurzen Wegen, langen Fahrten,

 

Man stirbt Zuhause, auf der Flucht,

 

hat Depressionen, Drogensucht.

 

 

Man wird vom Auto überfahrn,

 

oder stirbt auf der Autobahn,

 

man fällt vom Bahnsteig auf das Gleis,

 

oder bricht ein auf dünnem Eis,

 

wer nicht durchs Beil den Kopf verliert,

 

wird vielleicht auch mal obduziert,

 

weil man sich nicht erklären kann,

 

was war der Grund, wo lag es dran.

 

 

 

Wir reagiern mit Schulterzucken,

 

wie wir es hinnehmen und schlucken,

 

machen so weiter, weiter so –

 

sterben, das muss man sowieso…

 

Warum macht man sich also Sorgen?

 

Etwas dran tun, das kann man morgen.

 

Mancher hofft sehr auf das Gebet –

 

vielleicht ist dafür längst zu spät…

 

 

 

So stirbt man mit und ohne Erben,

 

man kann verrecken und verderben,

 

arm oder reich, in Krieg und Not –

 

man ist halt irgendwann mal tot…

 

Man kann auf viele Arten sterben,

 

jedoch dass viele Arten sterben,

 

sehn wir mit viel zu viel Geduld –

 

es ist alleine unsere Schuld.

 

 

 

Copyright Gerd Schinkel