Gerd Schinkel gibt Hauskonzerte

wer einen Anlass braucht, kann ihn im Kalender finden: Geburtstag, Hochzeit(stag), Jubiläum, Einstand, Ausstand, Einweihung - oder auch "nur mal so"...

ein Geburtstagslied - allerdings nicht für jeden passend...

Herzlichen Glückwunsch
Text und Musik: Gerd Schinkel
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ein Hochzeitslied - mit Respekt

Bestes Stueck
Text und Musik: Gerd Schinkel
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Wir haben mit Hauskonzerten Erfahrungen gesammelt, in unserer „Besenkammer“.

 

Die „Besenkammer“ war tatsächlich ein Wohnzimmer in Köln-Kriel (Sülz). Hier war der überraschende Schauplatz von regelmäßigen Kulturveranstaltungen, zu denen sich Interessenten persönlich einladen lassen können. Die Gastgeber und einzigen Planer dieser strikt privaten Veranstaltungen in den eigenen privaten Wohnräumen waren Martina und Gerd Schinkel. Inzwischen ist die "Besenkammer" wieder ausschließlich das private Wohnzimmer.

 

Martina und Gerd Schinkel hatten ihr Wohnzimmer für Veranstaltungen in zwei Zeitperioden des Jahres, und zwar im Frühjahr meistens zwischen Karneval und Ostern, und im Herbst zwischen den Herbstferien und den "stillen Sonntagen" im November umgeräumt. Dafür stellten sie rund 70 Stühle auf, ausgerichtet auf eine kleine Bühne, die namhaften und auch unbekannten Künstlern zur Verfügung gestellt wurde – sofern diese zuvor auf einer anderen Bühne in öffentlicher Darbietung die Gastgeber von ihrer Qualität nicht nur überzeugen konnten, sondern sie begeistert hatten.

 

Mit ihren privaten Veranstaltungen, bei denen Gastkünstler aus unterschiedlichen Genres der Brettlkunst ihr Programm einem persönlich eingeladenen Publikum im Wohnzimmer präsentieren konnten, haben Martina und Gerd Schinkel seinerzeit nicht nur eine Lücke im schon dichtmaschigen öffentlichen Kölner Veranstaltungsnetz geschlossen. Sie entsprachen mit ihrem privaten Angebot auch der Nachfrage eines wachsenden interessierten Publikums und erfüllten sich auch eigene Wünsche.

 

Das Konzept von Martina und Gerd Schinkel sah vor, dass jeder kommen konnte, der von den Konzertangeboten erfahren und per Anmeldung einen Platz reserviert hatte. Persönlich eingeladen waren Freunde, Nachbarn, Bekannte, Kollegen und Interessenten, und zwar ausschließlich über Internet und Briefpost oder durch direkte Ansprache. Öffentliche Werbung fand nicht statt. Empfehlungen derjenigen, die einmal dabei waren, ließen gleichwohl den Kreis der Interessenten kontinuierlich wachsen, sodass zu allen Interessenten eine persönliche Verbundenheit entstand.

 

Wer sich zuerst anmeldete, hatte einen der rund 70 Plätze (mit Rückenlehne!). Eintritt wurde nicht erhoben - allerdings war jeder Gast gebeten, freiwillig die Leistung der Gastkünstler zu honorieren und sich an den Auslagen der Gastgeber zu beteiligen. Orientieren sollte man sich dabei daran, wie viel für vergleichbare kommerzielle Kulturangebote (Kino, Konzerte, Theater) verlangt wurde - plus den Gegenwert für den Verzehr von Getränken und Snacks, die in den Pausen zur Selbstbedienung angeboten werden.

 

Hauskonzerte sind für Künstler und Publikum eine außergewöhnliche Bereicherung - und können auch für veranstaltende Gastgeber nicht nur Arbeit bedeuten, sondern auch ein außerordentliches Vergnügen sein.

 



Wie lässt sich ein Hauskonzert organisieren:

 



Vorab muss man sich darüber klar werden, ob man einen geeigneten Raum zur Verfügung hat:

 

- Er sollte sicherlich mindestens 25 Personen Platz bieten, damit es für alle Beteiligten schon den Eindruck eines "richtigen" Konzertes erweckt. 
- Es muss kein Wohnzimmer, sondern kann auch ein geeigneter anderer Raum sein, ein Ladenlokal, Büroraum, eine Galerie, ein Wartezimmer, eine zum Partyraum umgebaute Garage, ein Foyer...
- Es sollte ein Raum sein, der tatsächlich für ein Konzert vor einer konzentriert lauschenden Zuhörerschaft geeignet ist und nicht nur Musik als Hintergrundgeräusch erlaubt.
- Man sollte sich klar darüber werden, ob man wegen der Akustik ab einer bestimmten Größe des Raumes oder ab einer bestimmten Personenzahl auf eine Verstärkeranlage zurückgreifen sollte. Dies kann eine Rücksprache mit dem Künstler klären, den man einladen möchte. Möglicherweise kann er eine solche Anlage mitbringen. Anderenfalls könnte man sich in Musikerkreisen umhören, wo jemand zu finden ist, der eine soclhe Anlage - möglicherweise gegen kleines Entgelt - zur Verfügung stellt und auch zu bedienen weiß.

 

 

Man sollte überlegen, wie groß das Publikum sein kann und wie man es erreichen könnte.

 

- Wie viele Plätze kann man mit Stühlen oder anderen Sitzgelegenheiten anbieten?
Ist der eigene Bekanntenkreis groß genug, um die Plätze alle zu belegen?
Hat man genügend Sitzgelegenheiten?
Verschickt man Einladungen per Post oder Email, oder mobilisiert man telefonisch?
Schriftliche Einladungen (Brief und Email) müssen mit ausreichendem Vorlauf formuliert werden und sollten eine Aufforderung zur eindeutigen Zusage oder Absage enthalten, auch für den Fall, dass eine Absage kurzfristig (nach zuvor erfolgter Zusage) notwendig werden sollte.

 



Welche Art künstlerischer Darbietung möchte man präsentieren?

 

- Auch hier ist zunächst die räumliche Gegebenheit zu überprüfen: Wie ist die Schallisolierung? Könnten Nachbarn gestört werden? Beifall kann lauter sein als ein Musikstück! Bässe, Blas- und Schlaginstrumente können deutlich lauter sein als unverstärkte Saiteninstrumente.
- Wie groß ist der "Bühnenplatz"? Wenn Künstler bei der Darbietung sitzen, empfiehlt sich ein Podest. Wo lässt es sich besorgen? Kann man Holzpaletten nehmen, die man rutsch- und wackelfest auf Getränkekästen legt? Quietscht oder knarrt diese provisorische Bühne?
- Es gibt unterschiedliche musikalische Genres, die sich mal besser, mal weniger gut kombinieren lassen, oder will man mit einer ungewöhnlichen Kombination gerade einen besonderen Reiz bieten?

 



Was soll in der Pause passieren?

 

- Soll das Rauchen erlaubt sein? Dort, wo Rauchen erlaubt ist, sollten Aschenbecher stehen.
- Welche Getränke stellt man bereit? Man muss nicht die ganze Fülle eines gastronomischen Betriebes anbieten.
- Gibt es genügend Gläser? Für Fassgetränke gegebenenfalls Zapfhähne...
- Sollen Speisen angeboten werden? Nur trockenes "Fingerfood" wie beispielsweise Brezeln oder Käse, Knabberkram, oder braucht man Geschirr und Besteck? 
 - Sind die Toiletten leicht zu finden? Gibt es die dort nötigen Utensilien?

Nach dem Konzert

- Einige abschließende Dankessätze für die Gastkünstler und an das Publikum sagen.
- Niemanden gleich hinauskomplimentieren.
- die Künstler nicht unnötig lange auf das warten lassen, womit man ihre Leistung "anerkennt". 

 



Überlegen, ob man den Charakter des Konzertes strikt privat halten will oder nicht.

 

Bei privaten Einladungen an eine geschlossenen Personenkreis, zu dem man ein persönliches Vertrauensverhältnis hat, fallen für ein Konzert keine GEMA-Gebühren an!!! Bei der geringsten Form der öffentlichen Werbung über Annoncen, Plakate, Handzettel oder offene Hinweise auf eigenen Webseiten oder denen der Gastkünstler droht eine Rechnung der GEMA, die auch erst Wochen oder Monate später eintreffen kann. Dies kann man ausschließen, wenn man die Veranstaltung strikt privat hält.

 

 

Wie hält man es mit der Anerkennung der künstlerischen Leistung?

 

- Honorierung kann durch den Gastgeber erfolgen, wobei man sich ehrlich fragen sollte, ob die Summe, die man zu zahlen bereit ist, der Qualität der künstlerischen Darbietung und dem Aufwand des Künstlers angemessen ist. 
- Über den Daumen kalkuliert sollte bei wirklich guten Künstlern schon ein Honorar drin sein, dass etwa eine Summe erreicht, die durch die Berechnung von einem durchschnittlichem Preis einer Kinokarte plus Popcorn und Getränk (also mindestes 10 bis 15 Euro) pro Zuhörer zusammen kommen könnte.
- Es lässt sich auch durchaus rechtfertigen, dass man als Gastgeber eines solchen Hauskonzertes - das für alle Beteiligten ein Genuss ist - von allen Gästen eine Beteiligung an den Auslagen verlangt und ebenso einen Anteil zur Honorierung der künstlerischen Darbietung. 
- Dies sollte dann nur schon bei der Einladung erwähnt werden.

 



Am Konzertabend (oder Matinee) selbst:

 

- Für die Künstler sollte ein separater Raum zur Vorbereitung und gegebenenfalls zum Umziehen zur Verfügung stehen, vielleicht auch ein kleiner Imbiss vorbereitet sein.
- Den Künstlern eine klare Zeitorientierung geben, wie lange sie insgesamt spielen sollen, wann Pausen eingeplant sind, wann Schluss sein sollte.
- Ein "Soundcheck" zur Überprüfung der Verstärkeranlage sollte vor Eintreffen der ersten Gäste abgeschlossen sein.
- Die eintreffenden Gäste auf der Anmeldeliste abhaken, um zu erkennen, wann alle da sind und ob man anfangen kann, ohne durch Nachzügler gestört zu werden.
- Die Übersicht über die Platzausnutzung behalten und  spät kommende Gästen  bei der Platzsuche helfen.
- Eine Garderobe bereitstellen und Schirmständer.
- Eine kurze Begrüßung macht sich immer gut und bietet die Gelegenheit, nicht nur die Gastkünstler vorzustellen, sondern auch auf die Rahmenbedingungen und gegebenenfalls an die Kostenbeteiligung der Gäste und an ein etwaiges Rauchverbot zu erinnern. 
- Unbedingt für eine konzertante, ungestörte Atmosphäre sorgen und gegebenenfalls Störer der künstlerischen Darbietung im Interesse der Künstler und der willigen Zuhörerschaft unmissverständlich um Rücksichtnahme bitten. Notfalls vom Hausrecht Gebrauch machen.
- Nach Möglichkeit jede Unruhe während der Darbietung ausschließen: Getränke nur in der Pause anbieten, gegebenenfalls zwei Pausen machen.



Bilanz
Text und Musik: Gerd Schinkel
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