Gerd Schinkel - Künstlerportraits
Die journalistische Vorstellung von Künstlern, die sich im selben großen Genre bewegen - oder bewegt haben -, in dem sich auch Gerd Schinkel nebenberuflich bewegt, ist durch gegebene Anlässe oder durch eine gefühlte Herausforderung, der sich der Autor nicht entziehen mochte, in der Vergangenheit zweimal zu einer Aufgabe geworden:
Phil Ochs
Mit dem Singer/Songwriter Phil Ochs aus den USA hat sich Gerd Schinkel seit Beginn der 70er Jahre immer wieder beschäftigt. Zweimal hat er ihn in Prosa portraitiert. Erstmals Ende der 70er Jahre war es mehr eine Art "Heldenverehrung" - ein Portrait, in dem Gerd Schinkel sein Vorbild eher bewundernd auf einen Sockel stellte, zu dem sich aufblicken ließ. In seinem späteren Portrait, geschrieben Mitte der 90er jahre, also rund 20 Jahre später, hat sich Gerd Schinkel ausführlicher auf allgemein zugängliche Quellen wie Biografien, Zeitungsartikel, Plattencover, Liederbücher gestützt, später auch auf Informationen aus dem Internet. Nun setzt er sich mit Phil Ochs wesentlich kritischer auseinander, mit all seinen Schwächen und Fehlern, die zeigen, dass sich hinter dem bewunderten und um Bewunderung ringenden Künstler ein Mensch mit einer eher zerrissenen Persönlichkeit verbarg.
Colin Wilkie
Der zweite Künstler, den Gerd Schinkel - in weitaus gerinferem Umfang - portraitiert, ist der Engländer Colin Wilkie, der mit seiner Frau Shirley Hart seit Mitte der 60er Jahre in Deutschland lebt. Zusammen haben sie in den ersten Jahren die deutsche Folkszene in der frühen Phase ihrer Entwicklung bereichert, bis sich Shirley von der Bühne zurückzog und Colin fortan solistisch auf Tour ging, um seine wunderschönen Lieder zu singen, die ihn zu einem der wichtigsten englisch-sprachigen Singer/Songwriter in Deutschland gemacht haben. Ihm verdankt so mancher Liedermacher der ersten Generation seine ersten Anstöße, auf der Gitarre das Finger-Picking zu erlernen.