Gerd Schinkel - Programme
unterschiedliche Zusammenstellungen von Liedern für Erwachsene und Kinder
Gerd Schinkel hat mehr als 600 Lieder für Erwachsene und Kinder geschrieben, Adaptionen aus Fremdsprachen nicht mitgezählt. Da wäre es kaum zu verstehen, wenn nicht die Chance genützt würde, sie unterschiedlich zu bündeln, Programme zusammenzustellen, mit denen verschiedene Absichten verfolgt werden.
Zum einen sind Zielgruppen zu unterscheiden:
Erwachsene erwarten eine andere "Ansprache", haben andere Vorkenntnisse, Lebenserfahrung, größere Ausdauern, sind "belastbarer" als Kinder, was nicht heißt, dass nicht auch das eine oder andere Kinderlied in einem Programm für Erwachsene zu finden ist, weil in ihnen vielleicht Situationen gespiegelt werden, die jeder kennt.
Andererseits sind "Erwachsenenlieder" in Kinderprogrammen kaum sinnvoll, weil sie Kinder vielleicht sprachlich und inhaltlich überfordern - und damit die Aufmerksamkeit gefährden. Allein schon bei Kindern ist die Zusammensetzung des Publikums wichtig für die Programmauswahl: Sind es Vorschulkinder, oder Kinder mit Schulerfahrung ist eine Frage, die die Liederauswahl wesentlich beeinflusst, weil es stets sinnvoll ist, mit Liedern für Kinder in der Erfahrungswelt der Kinder zu bleiben.
Bei den Liedern für Erwachsene ist die Altersfrage auch nicht ohne Relevanz. Ein Publikum, das sich homogen aus jungen Leuten zusammensetzt, die verständlicherweise wenig Interesse für Fragen aufbringen, die sich erst in höherem Alter stellen, die sich nicht mit Problemen aus Lebensphasen belasten wollen - sie auch gar nicht verstehen -, die ihnen noch unendlich fern sind, wird vermutlich von manchen meiner Programme für Erwachsene weniger angesprochen - vielleicht noch am ehesten von den eher zeitkritischen Liedern, auf die ich mich in meinem Programm "Ich kann auch anders" konzentriere.
Ein altersgemäß so zusammengesetztes Publikum dagegen, das über vergleichbare Lebenserfahrungen und -erkenntnisse verfügt wie ich, wird sich in den meisten Liedern wiederfinden - und hoffentlich die Lieder genießen können.
Aber es soll sich niemand ausgegrenzt fühlen.
Es gibt thematische Bündelungen: Ein Programm mit Liedern rund ums Thema Liebe, bei dem viele Facetten angesprochen werden. Ein weiteres Programm besteht nur aus Liedern, in denen bemerkenswerte Menschen porträtiert werden, also keine Lieder zu hören sind, in denen Erfahrungen und Empfindungen des Autors im Vordergrund stehen, sondern in denen die Geschichte dieser Menschen besungen wird.
Und dann gäbe es die Unterscheidung nach den Ursprüngen der Lieder: Sind es eigene oder adaptierte.
Natürlich ist ein Fundus von knapp 300 Liedern für Erwachsene und weit mehr als 100 für Kinder schon ausreichend, um abwechslungsreiche unterschiedliche Programme von jeweils rund zwei Stunden reiner Spielzeit während eines Abendkonzertes zusammenzustellen.
Aber dies wäre auch eine Beschränkung, die dazu führte, dass wunderschöne Lieder ungespielt blieben - und von einem Publikum nicht wahrgenommen werden könnten.
Schade eigentlich.
Deshalb gibt es auch Programme, in denen sowohl eigene, als auch adaptierte Lieder zu hören sind, Übertragungen und Übersetzungen, neue Texte auf vorhandene, gelegentlich auch bekannte Melodien, "recycelte" Lieder, die sich Gerd Schinkel "angeeignet" hat, ohne zu verschweigen, wer die Autoren der Originale sind: Singer/Songwriter aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum, aber auch aus Frankreich, Italien oder der spanisch sprechenden Welt.
Und so gibt es gleich zwei Programme, die ausschließlich aus Adaptionen bestehen, darunter ein Spezialprogramm: Ein Porträt des Singer/Songwriters Phil Ochs aus den USA, das Gerd Schinkel in einer ganz persönlichen Zuwendung und Auseinandersetzung geschrieben hat.