Anfang der achtziger Jahre, als wir eine Familie wurden - zunächst mit einem Kind, und nach drei Jahren mit zwei Kindern - haben wir, Martina und ich, ein Eltern-Tagebuch geschrieben. Wir wollten für unsere Kinder und uns festhalten, wie viel uns die Erfüllung unserer Kinderwünsche bedeutet hat, und was wir damals erlebt und erlitten, gefühlt und gedacht haben. 

Unsere Kinder sind adoptiert und stammen beide aus Korea. Im Sommer 2003 hat Anneli während einer Koreareise unserer ganzen Familie über die Teilnahme an einer Fernsehsendung ihre koreanischen, leiblichen Eltern wiedergefunden. 

Diesen unglaublichen Vorgang habe ich in meinem Buch "Bin ich ihr ähnlich?" erzählt, das ich 2005 selbst bei "Books on Demand" herausgebracht habe.

 

Um von zunächst geschriebenen 460 Seiten auf eine schlankere Version zu kommen, die auf  "begleitende Ausführungen über Eindrücke am Rande" verzichtet, die ich im Zusammenhang mit dieser Reise sammeln konnte, habe ich das Manuskript deutlich kürzen müssen und dabei auch die "Vorgeschichte" der Adoption zusammengestrichen. Die ungekürzte Langfassung dieser "Adoptions-vorgeschichte", die nicht in der Endfassung des Buches abgedruckt wurde, ist die folgende Erzählung. 

 

Viel Vergnügen bei der Lektüre.

 

Über Reaktionen freuen wir uns.                                             

 

Gerd Schinkel    im Februar 2004

Am Anfang
stand ein ganz normaler Kinderwunsch:

 

Baby Doll

 

Kleiner Krotz,
Nas’ voll Rotz,
Windeln voll,
brüllt wie doll.  

 

Hungrig wach -
schlägt schnell Krach,
vorwurfsvoll,
schreit wie doll.

 

Zufrieden satt, 
vom Saufen matt -
Sabberlatz voll -
grunzt wie doll.

Klein und nackt,
gut verpackt,
wundervoll -
schläft wie doll - 

 

hoffentlich...