Si tacuisses

 

Wortgewaltig, Stirne faltig,

und die Zunge scharf,

nicht lang fackeln, und nicht wackeln,

wissen, was man darf.

Doch ist klug, ein schlauer Zug,

zu sagen, was man denkt?

Ist das nur Geplapper,

das sich durch die Lippen zwängt?

 

Si tacuisses philosophus mansisses,

und wieder ma erweist sich klar:

Ganz genauso isses.

Reden kann man lang und laut,

gewitzt und ungefragt.

Doch wer vorher nicht nachdenkt,

weiß vielleicht nicht was er sagt.

Besser ist, man überlegt

genauer eh man spricht -

eh man falsche Worte wählt -

will man ja wohl nicht....

 

Hin und wieder kommt er nieder,

spricht wie man ihn kennt:

der so zackig Dinge knackig,

klar beim Namen nennt,

auf seine Artig kandidatig

Affen Zucker gibt.

Ist das nur Geschwätz,

was sich durch seine Lippen schiebt?

 

Si tacuisses philosophus mansisses -

und wieder ma erweist sich klar:

Ganz genauso isses.

Reden kann man lang und laut,

gewitzt und ungefragt.

Doch wer vorher nicht nachdenkt,

weiß vielleicht nicht, was er sagt.

Besser ist, man überlegt

genauer eh man spricht -

falls einer mal genau hinhört -

Oh Gott - nein - besser nicht...

 

Peer so plenty - kein Dementi,

wer weiß, was noch gilt?

Welche Worte, welche Orte,

Wer ist noch im Bild?

Die Genossen hörn verdrossen,

was der Mann so bellt -

Wär doch knapper sein Geplapper,

das durch die Lippen fällt...

 

Si tacuisses philosophus mansisses -

und wieder ma erweist sich klar:

Ganz genauso isses.

Reden kann man lang und laut,

gewitzt und ungefragt.

Doch wer vorher nicht nachdenkt,

weiß vielleicht nicht was er sagt.

Besser ist, man überlegt

genauer eh man spricht,

denn wenn's einer wörtlich nimmt,

wär's ja fürchterlich...

  

Copyright 2013 Gerd Schinkel