Wem nützt es?

 

Ob du bleibst oder gehst,

wann du fliehst oder stehst,

dich versteckst, dich verdrehst

entscheidest du allein.           

 

Ob du träumst oder wachst,

wann du weinst, wie du lachst,

was du treibst oder machst –

wer redet dir da rein?

 

Wer rückt dir auf die Pelle,

kaut dein Ohr dir ab,

will doch nur „dein Bestes“ –

aber gleich…,

lässt sich nicht vertreiben,

macht nicht von selber schlapp,

hart und stur - und gibt sich

doch gern weich…

 

Was du glaubst, was du denkst,

was erhoffst, woran hängst,

wen du liebst und beschenkst –

was geht das andere an?

 

Was du meinst, was du sagst,

wann du singst, wie du klagst,

wen du hasst, wen du magst –

du weißt es irgendwann…

 

Wer geht dir auf die Nerven

und raubt dir deinen Schlaf

und sagt, dass er doch nur

„dein Bestes“ will…

Hast du ihn aufgefordert?

Gesagt, dass er es darf?

Fahr ihm übern Mund,

dann ist er still…

 

Wie du lernst, wie du lebst,

wo du wohnst, woran klebst,

wann du stöhnst oder bebst –

wem nützt es, wenn ers weiß?

 

Wo du schläfst, was du trinkst,

wem du fluchst, wohin winkst,

wem was nimmst oder bringst –

wer schnüffelt so mit Fleiß?

 

Wer reicht dir nicht das Wasser

und plustert sich bloß auf,

will „dein Bestes“ nur

aus eigner Gier.

Klopf ihm auf die Finger,

rutsch ihm den Buckel rauf –

dann spürst du seinen Nacken

unter dir.

 

Copyright 2005 Gerd Schinkel

 

Eine manchmal ganz hilfreiche Fragestellung, wenn man sich über Sinn und Zweck dessen nicht klar ist, was man gerade machen soll...