Fürstliches

 

 

 

In einer Burg, in der der Wind durch Ritzen pfiff,

 

da lebte einst ein Fürst, der hatte sich nicht mehr im Griff:

 

Er hat zu viel gegessen, gab sich dem Suff gern hin -

 

so wurd er immer dicker, denn in ihm war zu viel drin.

 

 

 

Ein Fürst hatte ne Burg, die war nicht mehr ganz dicht.

 

Wasserhähne gabs noch nicht, auch kein elektrisch Licht.

 

Doch war der Fürst lethargisch und hat sich nicht gerührt.

 

Also hat er irgendwann die Folgen auch gespürt

 

 

 

Der Fürst war nicht beweglich mit seinem dicken Wanst.

 

Er hat zu viel gelegen und nicht genug getanzt.

 

Der Fürst hat mit den Jahren sein ganzes Geld verbraucht.

 

Er hat zu viel gegessen, gesoffen und geraucht.

 

 

 

Er wurd’ ein armer Schlucker, der kaum auf den Füßen stand.

 

So dick wie er schon war, passte ihm kaum ein Gewand.

 

Das Baden wurde schwierig, jede Wanne war zu klein.

 

So hat der Fürst gestunken - anders konnt’ es gar nicht sein.

 

 

 

Weil er sich kaum noch rühren konnte, blieb er stets zu Haus

 

und ruhte sich tagein tagaus vom vielen Nichtstun aus.

 

Das wurd’ ihm aber langweilig, denn Fernsehn gabs noch nicht,

 

und reden kann man nur mit einem, der mit einem spricht.

 

 

 

Doch alle seine Leute, die ihm zu Diensten war’n,

 

ließen ihn im Dreck so im Verlauf von ein paar Jahr’n.

 

Sie hatten keine Lust mehr und schon bald die Nase voll –

 

Wer will, der kann begreifen, dass man’s so nicht machen soll.

 

 

 

Copyright 2017 Gerd Schinke