ES TUT MIR LEID

 

Du, sag, schläfst du schon?

Du, kannst du mich noch hörn?

Ich liege hier und grüble nach:

Wir beide, unter einem Dach,

nach diesem Krach...

Es tut mir leid...

 

Du, sag, hörst du noch?

Du, schlaf doch noch nicht ein.

Will dir was sagen, weiß nicht wie...

Die rechten Worte find ich nie.

Das ist wie Lotterie...

Es tut mir leid...

 

Du, bitte, glaub mir doch.

Du, sag mir nur ein Wort.

Mir scheint, da draußen wirds schon hell.

Warum geht diese Nacht so schnell?

Warum so schnell?

Es tut mir leid...

 

Du, du, sag doch was...

Du, sag mir, was du denkst.

Kannst du auch diese Mauer spürn,

so kalt im Weg und ohne Türn...

Will dich berührn...

Es tut mir leid...

 

Copyright Anfang der 80er Jahre Gerd Schinkel

 

Sich bei Zoff in der Partnerschaft ohne Aussprache nebeneinander ins Bett zu legen, die Magenschleimhäute auf diese Weise bis zur Unerträglichkeit zu reizen, kann nicht jeder, aber manchen fällt es offenbar immer noch leichter als eine Überwindung der eigenen Hemmung, sich um eine Wiederannäherung zu bemühen. Über die Auslöser, die Gründe für den Konflikt zu reden, während gleichzeitig doch ein dicker Klos im Hals sitzt, ist nicht jedem möglich. Sogar die einfache Bitte um Verzeihung, eine reumütige Entschuldigung, will oft nicht über die Lippen. Aber da muss man durch, da muss man wieder raus – je eher, desto besser, wenn die Beziehung keinen Schaden nehmen soll. Wenn der Kloß im Hals drückt und man sich entschuldigen möchte, aber nicht kann, weil der Partner schläft... geschrieben Mitte der achtziger Jahre