MITTEILUNG

 

Teil mit mir das Frühstück, teil mit mir den Tag,

teil mit mir Termine, die ich schwer allein ertrag.

Teil mit mir den Abend, teil mit mir die Nacht,

den Schlaf, die Träume und das, was man manchmal vorher macht.

Ich will mit dir teilen, was man teilen kann -

als Teile voneinander häng’n wir aneinander dran…

 

Mach mich auf dich hungrig, mach mich mit dir satt,

mach mich fix und fertig, mach mich einfach platt.

Mach mit mir die Molly, von mir aus was du willst,

mach aus dir und mir was – vielleicht hilft’s wenn du mich drillst.

Ich will mit dir machen, was man miteinander kann.

Fang' wir mit dem, was man zusammen macht, gleich an…

 

Nimm mich mit auf Reisen, nimm mich an die Hand,

nimm mich wie ich bin und nimm mir ruhig den Verstand.

Nimm mit mir vorlieb und nimm mich einfach nur in Kauf.

Nimm mich auseinander, heb die Einzelteile auf.

Du kannst von mir nehmen, was du willst, was dir gefällt –

nehmen wir uns raus, was uns schon längst zusammenhält.

 

Komm mit durch den Regen, komm zu mir aufs schmale Brett.

Komm mit durch die Tür, dahinter ins gemachte Bett.

Komm auf die Veranda, komm danach mit mir aufs Dach,

in die warme Sonne, komm und zeig dich einmal schwach.

Komm, lass uns dort hin, wo nie ein fauler Windhauch blies -

dort, wo Milch und Honig fließt - komm mit ins Paradies...

 

Hol mich aus der Hölle, hol mir, was mir fehlt,

hol mich aus dem Tiefschlaf, hol für mich, was für dich zählt.

Hol mich aus der Ecke, hol mich aus dem Loch,

tief aus der Versenkung - sag nicht nein, du kannst es doch.

Holn wir uns Erholung, die nur wir uns schenken könn’,

holen was uns zusteht - genau das wolln wir uns gönn’.

 

Gib mir was ich brauche, gib mir das, was du längst hast,

gib mir was ich lang schon such und gib mir deine Last.

Gib, hast du zuviel. Gib, was sich nicht gehört.

Gib, was für dich wertvoll ist, was dich schon immer stört.

Ich würd was drum geben, gäbst du mir noch viel mehr –

Gib mir doch den Rest - und ich geb dich nicht wieder her.

 

Geh mit mir durchs Feuer, geh mit durch die Wand,

geh mit durch die Wüste, durch’s Wasser, durch das Land.

Geh mit offnen Augen, geh soweit es geht,

gibt es auch kein Hinweisschild, auf dem ein Zielort steht.

Gehn wir miteinander, sehn, dass es auch gut gehn kann -

gehen wir entschieden los und gehen es jetzt an.

 

Komm in meine Arme, komm an meine Brust,

komm, ich mach dir Beine, komm mit deiner Lust.

Komm mit mir nach oben, in ein weiches Nest,

komm mit mir durchs Leben, komm, mach mit mir einen Test.

Wenn auch manches kommen könnte - komme, was da mag,

komm mir nicht mit "kann ich nicht", weil ich nicht danach frag.

 

Teil’n wir uns den Weg ein, machen uns die Strecke leicht,

kommen aus dem Quark, nehmen mit, was für uns reicht,

holn uns, was wir wolln, geben nichts drauf, was man sagt,

gehn grad aufs Ganze, völlig frei und ungefragt.

Solln wir was wir wollen? Wolln wir denn,was wir solln?

Tun wir, was wir könn’? Genau das wolln wir uns gönn…

 

Copyright 2012 Gerd Schinkel