Erdo-Wahn                                                                          G/0

 

 

 

Es herrscht ein Sultan Erdowahn mit Stolz am Bosporus,                        G6G7D9G7

 

beherrscht von einem blinden Wahn, dass er sich wehren muss.

 

Er schickt wohl jeden Untertan, der ihm grad nicht mehr passt,

 

und hat er ihm auch nichts getan, am liebsten in den Knast.

 

Es hat so manchen aufgerührt, nicht nur in der Türkei,               aH8CD

 

wie Erdowahn sich aufgeführt, in Staat und in Partei.                   eDCD

 

Das hat dort die Kritik geschürt, da rief er Polizei,                     G6G7D9G7

 

damit man auch die Knüppel spürt - schlug manchen sie zu Brei.

 

 

 

Erdogan, oh Erdogan, du Herrscher im Osmanenwahn,             eDeD

 

was hat man dir bloß angetan, was ist dir widerfahrn…              aGd9G

 

 

 

Erdowahn zu Hause sitzt bequem in sei'm Palast

 

Erdowahn gewaltig schwitzt, denn Herrschen ist ne Last

 

So mancher ärgert ihn gewitzt, was ihm so gar nicht passt.

 

Man merkt, wie ihn Kritik erhitzt, denn sie ist ihm verhasst.

 

Es hätt der Sultan Erdowahn die Presse gern zensiert,

 

so dass sie nicht mehr schreiben kann, was er nicht akzeptiert.

 

Er fängt zu drangsalieren an, und dann wird inhaftiert,

 

wer sich nicht unterwerfen kann – auch das wird kritisiert.

 

 

 

In Ankara der Erdowahn es auf die Spitze treibt,

 

und er fängt zu verbieten an, dass man respektlos schreibt,

 

so kann man nicht mit ihm verfahrn, wenn da was hängen bleibt,

 

und deshalb will der Erdowahn, dass sowas unterbleibt.

 

Man sieht, wie ihn Satire quält und wenn man ihn verlacht

 

denn schließlich ist er doch gewählt, hat es zu was gebracht.

 

für ihn im Leben eins nur zählt, und darauf gibt er acht:

 

Dass man nur, was er will erzählt, und sich nicht lustig macht.

 

 

 

Es hat im Zorn sich Erdowahn beim Botschafter beschwert.

 

und hat ihn zornig angefahrn – der Diplomat sich wehrt,

 

Der hat ihm schließlich nichts getan – deshalb war es verkehrt,

 

ihm lautstark an den Kahn zu fahrn, was an den Nerven zehrt.

 

Es hat der Sultan Erdowahn wohl eines nicht kapiert,

 

ein Herrscher fängt zu wackeln an, der sein Gesicht verliert.

 

Wer sich nicht gut beherrschen kann, wenn ihm sowas passiert,

 

der hat sich doch, man sieht es dann, vor aller Welt blamiert.

 

 

 

Es hat der Dichter Böhmermann geschrieben ein Gedicht,

 

das hörte Tayyip Erdogan – gefalln hat es ihm nicht.

 

Der Staatsanwalt in Mainz hielt es schon bald für seine Pflicht,

 

strafrechtlich zu ermitteln, ob es ein Fall wird für’s Gericht…

 

Kann sein, dass es dem Staatsanwalt an Kunstverstand gebricht.

 

Vielleicht ist nötig, dass man diesen Streit zuende ficht.

 

Deckt Meinungsfreiheit nicht, was Böhmermann gedichtet spricht,

 

wär das doch, wie in der Türkei, ein Freiheitsrechts-Verzicht.

 

 

 

Copyright 2016 Gerd Schinkel