Vielleicht ist ja so

 

Vielleicht ist ja so, dass irgendwo

jemand auf dich wartet,

in sich gekehrt dort dich verehrt,

und sich mehr nicht traut.

 

Du bist versteckt, hältst dich bedeckt,         

wie lang wohl jemand wartet,

sich schließlich dreht und weiter geht,          

nicht mehr rückwärts schaut,

nicht mehr rückwärts schaut.

 

Vielleicht irgendwann findest du dann

worauf du so wartest,

den du begehrst, den du verehrst,

doch nicht zu nehmen traust.

 

Wie kann man sehn und wie verstehn,

wie lang du schon wartest. –

Zeig dein Begehr, vielleicht noch mehr,

zeig, wonach du schaust,

das, wonach du schaust.

 

Vielleicht irgendwie, man weiß ja nie,

werden die sich finden,

die dann bereit, fortan zu zweit,

ein Stück des Wegs zu gehn.

 

Herzlich vertraut sich angeschaut,

tief im Glück verschwinden –

solang es hält, kein Weg verstellt,

auch wenn Winde drehn,

wenn Winde drehn.

 

Copyright 2008 Gerd Schinkel

 

Die französische Autorin Anna Gavalda hat ein Buch mit wunderbaren Erzählungen verfasst. In Deutschland erschien  es unter dem Titel „Ich wünsche mir, dass irgendwo jemand auf mich wartet“. Vielleicht wird der Wunsch ja von manchen gehegt. Doch Wünschen allein ist vielleicht etwas wenig - vielleicht hilft Nachhelfen... Ich habe versucht, auf diesen Wunsch eine Replik zu schreiben...