Frei wie der Wind

 

Die Tür fällt ins Schloss

und ich weiß nicht warum.

Dass du gehst, macht mich sprachlos.

Der Schmerz macht mich stumm.

Du suchst deinen Weg und willst nicht,

dass ich ihn mit dir geh?

 

Was ich denk, ist nicht druckreif,

verwirrt, unsortiert.

Hab so blind drauf vertraut,

dass dies niemals passiert.

Merke nun, dass ich meinem Zynismus

kaum noch widersteh.

 

Frei, wie der Wind,

mich zu drehn Tag und Nacht,

hat mir dein Abgang

auch Chancen gebracht,                  

mich zu verwirklichen:

Rücksichtslos, hemmungslos, frei...

 

Selbstbewusstlos,

wie ein Wimpel verdreht,

wie ne Bierdose,

die leer im Weg herumsteht,

such ich mich selbst:

Ohne Chancen, bist du nicht dabei.

 

Unser Weg ist zuende.

Weiß nicht, wo ich bin,

nicht, wohin ich mich wende.

Erkenn keinen Sinn.

Ich find keine Richtung. Will nicht,

dass sie jemand mir zeigt.

 

Was du denkst, wüsst ich gern...

Vielleicht denkst du an mich?

Konntst du mir nicht vertraun?

Und was war ich für dich?

Merke nicht, wie ein jeder,

dem ich meine Fragen stell, schweigt.

 

Frei wie ein Vogel –

und doch flügellahm,

bleib ich nun dort zurück,

wo ich mit dir hinkam,

mich zu bedauern:

So grenzenlos, hemmungslos, tief.

 

Unfähig aus meinem

Käfig zu fliehn,

der mit dir neben mir

doch so wunderbar schien,

find ich kein Ziel, das mich ruft,

so wies mich zu dir rief.

 

Die Tür fällt ins Schloss.

Und ich weiß nicht warum.

Dass du gehst, macht mich sprachlos.

Der Schmerz macht mich stumm.

Du suchst deinen Weg und willst

nicht, dass ich ihn mit dir geh?

 

Copyright 2008  Gerd Schinkel

 

Freiheit hat zwei Seiten...