Drüber schlafen

 

Wer weiß, was passiert,

wenn zwei Welten aufeinander pralln?

Wer wie reagiert,

wenn die Hoffnungen in Scherben falln?

Wer rät dir wohin,

wenn der Kompass keine Richtung zeigt?     

Wer sagt dir den Sinn,

wenn deine innre Stimme schweigt?

 

Drüber schlafen –

und schon sieht es anders aus,

wenn ein neuer Tag dich weckt.

Aus dem Labyrinth

führt auch ein Pfad hinaus,

der sich nicht vor dir versteckt,

hast du ihn auch noch nicht entdeckt...

 

Wer weiß, was geschieht,

wenn ein brodelnder Vulkan ausbricht?

Und wohin man flieht,

wenn einer alles und nichts verspricht?

Wo holt man sich Kraft,

wenn man lang schon auf Reserve fährt?

Wann hat man gerafft,

dass sich keiner einen Dreck drum schert?

 

Drüber schlafen –

und schon wird es wieder hell.

Und du kannst dich neu sortiern.

Du kommst drauf –

vielleicht nicht gleich, vielleicht nicht schnell.

Und du kannst dich arrangiern.

Vielleicht musst du es nur probiern...

 

Wann hast du kapiert:

Vieles fällt nicht von allein in Schoß.

Wenn einer verliert,

dann ist er nur eine Chance los.

Wieder an den Start!

Die Karten werden neu gemischt.

Wieder volle Fahrt!

Kopf hoch, die Tränen abgewischt...

 

Drüber schlafen –

und schon kann es weitergehn.

In dir steckt mehr Kraft als du denkst.

Blick nach vorn,

reizt es dich auch, zurück zu sehn.

Weil du deine Chance verschenkst,

wenn du dich an Verlornes hängst...

 

Copyright 2004  Gerd Schinkel

 

Ich muss mich immer wieder selbst in meinem Bestreben bestärken, bei Meinungs-verschiedenheiten oder gar Konflikten in meinem „Brotberuf“ weniger Nerven zu investieren und gelassener zu reagieren... Es mag sein, dass sich dieser Versuch, dieses Ziel per Lied an-zugehen, kaum von Münchhausens Bemühung unterscheidet, sich selbst am Schopf aus dem Sumpf zu ziehen und so vor dem Untergang zu retten...