Recht und Unrecht                        DD/0

 

 

 

Manches kann man so und so sehn -                            D D/C#D/H D

 

kann nah ran gehn, kann sich weg drehn,                      D D/C#D/H D

 

über manches auch hinwegsehn ,                                 D/E D/F#G

 

aber was geschehn ist, ist geschehn.                            eGA8A9

 

Man kann seine Augen schließen

 

und die Gegenwart genießen,

 

lässt den Strom der Zeit nur fließen -

 

doch Gescheh’nes wird nicht ungeschehn.

 

 

 

Was mal zum Recht erklärt war,                                    D D/H

 

und dem nie entsprach,                                                A8A9

 

und jedem Knast einbrachte,                                         D D/H

 

der die Regeln brach,                                                   A8A9

 

das ist und bleibt ein Unrecht,                                       D/E

 

ist es auch lang her -                                                    D/F#G

 

man kann nicht tun, als ob                                            e

 

da nichts gewesen wär...                                              GA8A9

 

 

 

Worauf ich steh, woran ich lehne,

 

was mir wünsch, wonach mich sehne,

 

um was ich wein’ nicht eine Träne

 

und halte was geschehen ist, für recht geschehn…

 

Schau ich nicht hin, wie was gewesen,

 

mag ich nichts hören oder lesen,

 

heb den Teppich, nehm den Besen,

 

und will was geschehn ist, einfach übersehn.

 

 

 

Sagt einer, er hätt

 

Nazi-Unrecht nie gesehn,

 

erklär mir dann doch mal,

 

was unterscheidet den,

 

vom dem der Unrecht leugnet,

 

das danach geschehn,

 

unwiderlegbar und

 

auch nicht zu übersehn…

 

 

 

Mit wem geh ich auf eine Strecke

 

versteck mich mit ihm in der Hecke,

 

kriech mit ihm unter eine Decke,

 

und zieh sie drüber, denn Gescheh’nes ist geschehn.

 

Oder bekomm ich lange Zähne,

 

streb nach Sauberkeit, Hygiene

 

keine Nachsicht überdehne,

 

bleib fest auf dem Boden, der mich trägt, auch stehn.

 

 

 

Ich wasch die Hände mir

 

und putz mir meine Zähne,

 

sitz nicht im Dreck, und pass

 

gut auf, woran ich lehne,

 

und darum ist es auch

 

ne Frage der Hygiene

 

ob ich mit dem geh, der

 

stramm leugnet, was geschehn.

 

 

 

Wär es den Unrechtsleugnern wichtig,

 

mit mir zu kämpfen, gut und richtig,

 

mit Gewissen, späteinsichtig,

 

würden sie sich, statt zu winden, schamvoll drehn.

 

Was fürchten sie, könnt ihn' passieren?

 

Sie könn’ nur ihr Gesicht verlieren…

 

Wer ehrlich bleibt, wird registrieren,

 

dass Unrecht, das einmal geschah, auch wirklich war…

 

 

 

Was mal zum Recht erklärt war,

 

und dem nie entsprach,

 

und jedem Knast einbrachte,

 

der die Regeln brach,

 

das ist und bleibt ein Unrecht,

 

ist es auch lang her -

 

man kann nicht tun, als ob

 

da nichts gewesen wär...

 

 

 

Copyright 2016 Gerd Schinkel