UNTAT UNTÄTIGKEIT

 

 

 

Refrain:

 

Der Kardinal lebt in dem Wahn,

 

er hätte wirklich nichts getan,

 

Was man ihm denn vorwerfen kann?

 

Wenn er was glaubt, wo glaubt er dran?

 

 

 

Was hat er wohl nicht begriffen, klammert er sich an sein Amt?

 

Er missbraucht so seine Stellung – und ist auf Ewigkeit verdammt.

 

Die er verrät, das sind die Opfer, denen Gewalt man angetan.

 

Er stellt sich schützend vor die Täter und sieht sich selbst als Opfer an.

 

 

 

Er macht sich Sorgen um die Kirche, will, dass sie keinen Schaden nimmt.

 

Behandelt mitleidlos Gequälten, als ob ihr Leiden gar nicht stimmt.

 

Er ignoriert ihre Berichte, als hätte er sie nie gesehn,

 

zeigt so nicht eine Spur von Reue, tut so, als wäre nichts geschehn.

 

 

 

Missbraucht gewährend so die Gnade. Jeder, der ihn gewähren lässt,

 

vermittelt so beinah den Eindruck, er würde selbst von ihm erpresst.

 

Liegen da Leichen tief im Keller? Lang unbeerdigt, unentdeckt?

 

Seit einer Ewigkeit verborgen, die man gemeinsam dort versteckt?

 

 

 

Über der Kirche, über Wölki, bewölkter Himmel sich erstreckt.

 

Wie schläft ein selbstgerechter Pfaffe, den sein Versagen nicht erschreckt,

 

der keine Fehler bei sich sehn mag - weist jeden Vorwurf strikt zurück.

 

Glaubt er, Gott hält ihn auf dem Posten und garantiert ihm Gnadenglück?

 

 

 

Gibt es die Zeit der frohen Botschaft? Bleibt die doch aus, fängt sie nicht an,

 

wenn man Verkündern auf der Kanzel sie nicht mehr länger glauben kann.

 

Wann zieht er sich zurück in Demut, beginnt mit Buße und tritt ab?

 

Erlebt die Qualen all der Opfer, die ungesühnt sind bis ins Grab?

 

 

 

Er hat, wie man erkennen kann,

 

nicht, was er tun sollte, getan.

 

Weil er nicht länger bleiben kann,

 

beginnt sein Abschied irgendwann?

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel