Denunziant                                                                                  e/2

 

 

 

Er sitzt vor dem Computer, ist wohl ne arme Sau,                          e

 

ohne Empathie und voller Hass auf jede Frau.                                G

 

Er durchsucht das Internet mit Denunziantenlust -                          D9

 

das macht er nicht nur beiläufig, sondern ganz bewusst.                CH7

 

Hält sich für was Besseres, und glaubt, er schützt das Recht,        e

 

Hält sich selbst für besser, so viele andere für schlecht,                 G

 

schwärzt Gynäkolog*inn’n an, die gründlich dargestellt,                  D9

 

was für Patientinnen ihr Leistungskatalog  enthält.                          CH7

 

 

 

Am Niederrhein lebt Jan-Nick Hendrix, der sich anders schreibt,   CH7e

der langweilt sich so sehr, dass er dort Anstößiges treibt.             CD9G

Der grösste Lump im ganzen Land – das liegt klar auf der Hand - a6D9GC

das war schon immer und das ist und bleibt der Denunziant.          a6CH7e

 

 

 

Er hockt vor seinem Bildschirm, eigentlich ein armes Schwein,

 

hat niemandem zum reden, ist mickrig, mies und klein,

 

vielleicht nicht an Gestalt, jedoch in anderer Weise dreist,

 

was er mit seinem Tun ganz offensichtlich ja beweist.

 

Im Netz sucht er nach Menschen, die darüber informiern,

 

was kann bei einem Abbruch einer Schwangerschaft passiern?

 

Das ist für ihn gleich Werbung, die er für verboten hält,

 

erstattet deshalb Anzeige, weil ihm das nicht gefällt.

 

 

 

Er sitzt mit feuchten Fingern, hält seine Lippen nass,

 

von Niedertracht getrieben, von unbändigem Hass,

 

hält sich für einen Helden, der sich selber so gefällt,

 

wenn er sich Fraun in Not bedrohlich in die Quere stellt.

 

Er handelt aus dem Dunkeln, will dass man ihn nicht kennt,

 

droht jedem mit Vergeltung, der ihm beim Namen nennt,

 

ein Unhold und ein Wichtigtuer, der sich so erregt.

 

Wird Zeit, dass man ihn bloßstellt und ihm das Handwerk legt.

 

 

 

Er droht aus seinem Hinterzimmer, scheut das Tageslicht,

 

bekennt sich nicht zu seinem Tun und ist ein feiger Wicht.

 

Er fühlt sich stark und sicher in der Anonymität,

 

und zittert dort vor Angst, dass irgendjemand ihn verrät.

 

Doch Schluss mit dem Versteckspiel, man weiß ja, wer er ist,

 

darum keine Schonung mehr und keine Galgenfrist.

 

Ist er nun zu feige? Traut sich nicht mehr aus dem Haus?

 

Jedes Denunziantenschwein kriegt man am Ende raus.

 

 

 

Warum wird frau noch immer von Gesetzen drangsaliert,

 

die verbieten, dass man Frauen gründlich informiert,

 

wie sie sich vor Not bewahr’n, nicht ausgeliefert sind,

 

und nur schwanger bleiben, wünschen sie sich selbst ein Kind.

 

Was treibt einen Mann an, der als Rächer sich begreift?

 

Geilt er sich an Macht auf? Dass er sich partiell versteift?

 

Muss er in Behandlung? Ist er nicht längst schon ne Gefahr?

 

Ist das denen nur, die er schon denunziert hat, klar…

 

 

 

Copyright 2018 Gerd Schinkel