Gnadenrecht                                                          G/4

 

 

 

Kann ein Ganove, der krumme Dinger dreht,                   G

 

die einfach nachher begradigen?                                  GD

 

Kann ein Präsident, der Gesetze missachtet,                  D

 

sich hinterher einfach begnadigen?                               D7G

 

Das erste geht gar nicht, das zweite vielleicht,               G

 

doch nur, setzt man das Recht außer Kraft.                   G7C

 

II: Das kann nur jemand mit ausreichend Macht –           CG

 

das hat keiner auf Dauer geschafft. :II 2x                      D9G

 

 

 

Hat ein Verbrecher Menschen ermordet,

 

das kriegt er nicht mehr ungeschehn.

 

Wenn einer andauernd Menschen betrügt,

 

wird man doch kaum von Strafe absehn.

 

Wenn einer schnöden Verrat begeht,

 

nur damit es alleine ihm nützt,

 

kann er die Regeln dann selber so auslegen,

 

dass er vor Strafe sich schützt?

 

 

 

Ein Präsident, der im Amtseid geschworn hat,

 

dass er an Gesetze sich hält,

 

kann der dann anschließend tun was er will,

 

was ihm passt und was ihm grad gefällt?

 

Ging er aus dem Wahlkampf mit schmutzigen Tricks

 

schließlich auch noch als Sieger hervor,

 

kann er sich selbst nachher alles vergeben,

 

sogar dann, wenn er brach, was er schwor?

 

 

 

Im Land, mächtig, bis an die Zähne bewaffnet,

 

regiert heute ein Präsident,

 

der hält sich schon deshalb für qualifiziert,

 

weil man ihn als Gewählten so nennt.

 

Doch kaum an der Macht, hat er fast über Nacht

 

selbst die schlimmste Erwartung erfüllt, und

 

denkt laut drüber nach, dass er selbst sich begnadigt,

 

wenn er die Verfassung zerknüllt.

 

 

 

Im Weissen Haus gibt es absurdes Theater –

 

verstehn kann und muss man es nicht:

 

Scaramucci - der Harlekin, ist angestellt,

 

damit er für den Hausherrn nun spricht.

 

So kriegt offenbar - nur für sich so betrachtet –

 

alles Logik und tieferen Sinn:

 

Eh man es merkt, ist man selbst Teil der Handlung

 

und steckt in dem Stück mittendrin...

 

 

 

Doch nach elf Tagen schon hat der Narr ausgedient,

 

wird er aus der Manege verjagt,

 

weil er sich übernahm als er das Amt übernahm,

 

sich zu närrisch zu weit vorgewagt.

 

Wie ein Narr über eigene Füße stolpert,

 

so fiel er der Länge nach hin –

 

Vielleicht eine Art von Begnadigung, tritt man

 

mit Anlauf ihn irgendwo hin.

 

 

 

Man könnt ja darüber auch lauthals nur lachen,

 

wenn es nicht so fürchterlich wär’.

 

Schreckliches, was noch gescheh’n könnte, sich

 

auszumalen, fällt nicht einmal schwer.

 

Besser stellt man sich nur vor, dieser Hochstapler,

 

der in dem Amt nur versagt,

 

wird gnadenlos aus dem Weißen Haus bald

 

wegen Missbrauchs des Amts verjagt.

 

 

 

Copyright 2017 Gerd Schinkel